Mehrere Tatorte
Zweites ziviles Todesopfer bei Schießerei in Wiener Innenstadt

Fotos zeigen Kontrollen der Wiener Polizei in der Wiener Innenstadt | Foto: ORF
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Mehrere Schüsse in der Wiener Innenstadt! Kreisende Hubschrauber, hunderte Einsatzkräfte, Unsicherheit und verängstigte Bürger: Nachdem am Montag kurz vor 20 Uhr mehrere Notrufe bei der Wiener Polizei eingegangen sind, herrschte Angst und Chaos in Wien. Unbekannte Täter hatten an mehreren Standorten Schüsse abgegeben, dabei wurden zwei Zivilisten getötet, wie Bürgermeister Michael Ludwig in der Nacht bekanntgab. Die Polizei erschoss einen Täter, der einen Sprengstoffgürtel umgeschnallt hatte. Es dürfte sich laut Ludwig um eine Attrappe gehandelt haben. 14 Verletzte, sieben Schwerverletzte sind zu beklagen. Ein Augenzeuge schilderte die dramatischen Augenblicke. Eltern werden gebeten, ihre Kinder am Dienstag nicht zur Schule zu schicken.

Wien. Ausnahmezustand und Großeinsatz nur wenige Stunden vor dem zweiten Lockdown am Montag Abend in Wien: Während viele Wienerinnen und Wiener den letzten Abend vor der nächtlichen Ausgangssperre bei einem Glas Wein genießen wollten, kam es plötzlich zu einem Großalarm, Schüsse an mehreren Standorten wurden gemeldet. Eine weibliche Zivilperson ist bei der Anschlagserie, die an an sechs Tatorten stattfand, getötet worden. Beim folgenden Polizeieinsatz wurde laut Innenminister Karl Nehammer "ein schwer bewaffneter Terrorist mit einem automatischen Gewehr" erschossen, die Polizei geht von einem zweiten Täter aus, der um 2 Uhr Früh noch flüchtig war.

Mehrere Schwerverletzte

Mehrere Passanten und ein Polizist wurden schwer verletzt, 15 Opfer der Attacken wurden in Wiener Spitäler eingeliefert. Mindestens sieben dieser Opfer seien schwer verletzt. Seit 22.10 Uhr wurden keine weiteren Verletzten gemeldet. Bürgermeister Ludwig gab in der Nacht bekannt, dass eine weitere Frau ihren Verletzungen erlegen sei.

Alle Sondereinheiten wurden eingezogen, um die Situation in Griff zu bekommen, die Innenstadt rund um die Seitenstettengasse wurde großräumig abgesperrt. Tatorte waren außer der Seitenstettengasse, wo die Serie ihren Anfang nahm, auch der Salzgries, Graben, Bauernmarkt, Fleischmarkt und Morzinplatz. Kanzler Kurz sprach davon, dass die Täter automatische Waffen trugen und professionell ausgerüstet waren. Die Fahndung nach dem zweiten Täter lief auf Hochtouren.

Täter mit Sprengstoffgürtel

Jener Täter, der erschossen wurde, befand sich um Mitternacht immer noch vor der Ruprechtskirche. Der Entminungsdienst war vor Ort, um den Minengürtel, den er umgeschnallt hatte, zu entschärfen. Später stellte sich heraus, dass es sich bei dem Gürtel um eine Attrappe gehandelt hat, wie der Bürgermeister in der Nacht bekanntgab. Der Mann hatte einen Beutel mit Munition bei sich, was die Polizei dazu veranlasste, anzunehmen, dass der sich auf der Flucht befindliche zweite Täter ebenfalls schwer bewaffnet sein dürfte. 

Augenzeuge schilderte Schießerei

Ein Augenzeuge, Florian L., schilderte die Lage am späten Abend gegenüber dem ORF: "Ich kam von der Gonzagagasse und wollte über den Morzinplatz zum Schwedenplatz gehen, als ich so etwas wie Feuerwerksgeräusche wahrnahm. Da kam ein Mann die Treppen hinunter und eröffnete das Feuer. Ich konnte mich bücken und unter einer Mauer verstecken. Als ich weiterlief, schoss er hinter mir her." Der Zeuge rannte Richtung Schwedenplatz und wurde dort von Polizisten in Sicherheit gebracht, bevor er bei seinem in der Nähe wohnenden Bruder Unterschlupf fand. Florian L. konnte den Täter nur vage erkennen. Laut seiner Beschreibung war er 15-20 Meter weit entfernt und schien eine schwarz-weiße Gesichtsmaske zu tragen, zudem trug er eine lange Waffe.

Augenzeuge Hofmeister erzählte gegenüber dem ORF, dass er vorerst dachte, es handle sich um ein Feuerwerk. Als er aus dem Fenster schaute, bemerkte er, dass "unten ein Angreifer gezielt auf die Besucher der gegenüberliegenden Bars und Pubs geschossen" habe. Der Angreifer sei herumgerannt, es seien rund 100 Schuss Munition abgegeben worden. Er habe sofort die Polizei verständigt. 

Ob es sich bei den Anschlägen um antisemitische Motive handelten, war in der Nacht noch unklar.

Staatsoper evakuiert

Viele Menschen waren in Lokale, Konzert- und Veranstaltungshäuser geflüchtet, viele konnten die Lokale, in denen sie sich zum Zeitpunkt der Anschläge und danach befanden, nicht verlassen. Die Staatsoper musste evakuiert werden. Weit nach Mitternacht befanden sich viele Menschen noch in Lokalen, sie wurden aufgefordert, diese nicht zu verlassen, bevor die Gefahr nicht gebannt war. Erst kurz vor 1 Uhr Früh konnten die ersten Menschen die Lokale verlassen, Hotels haben Menschen aufgenommen, die dort gratis übernachten durften.

Ob die jüdische Synagoge in der Seitenstettengasse bewusstes Anschlagsziel war, konnte nicht bestätigt werden. Ein Krisenstab, bestehend aus Führungskräften der Wiener Polizei, Wiener Linien und Bürgermeister Michael Ludwig tagte, um die weitere Vorgangsweise zu besprechen. Das Bundesheer übernahm die Kontrolle über die Einsatzkräfte, um die Fahndung nach den Tätern zu übernehmen. 

Innenminister: Bleiben Sie am Dienstag zu Hause!

Öffentliche Verkehrsmittel eingestellt

Wegen des Anschlags wurde die Innenstadt abgeriegelt, die öffentlichen Verkehrsmittel wie Ub-Bahn-Linien hielten nicht. Die Straßenbahnlinien wurden umgeleitet oder kurzgeführt, teilten die Wiener Linien mit. 

Schulkinder sollen lieber zu Hause bleiben

Bei einer Sondersendung des ORF nach Mitternacht sagte Bildungsdirektor Heinrich Himmer, Eltern sollten sich am Dienstagfrüh über die Lage informieren, bevor sie ihre Kinder zur Schule schicken. Kurz bat ebenfalls die Bevölkerung zu Hause zu bleiben und am Dienstagfrüh die Lage zu verfolgen. Denn immer noch seien mehrere, gut ausgerüstete Täter unterwegs.

Die Wiener Polizei bat mögliche Augenzeugen, private Videos auf einer eigenen Plattform hochzuladen und nicht per sozialen Medien zu verbreiten. Hier können Videos oder Fotos betreffend Anschläge hochgeladen werden.

Polizei Wien

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