Eine Stadt voller Geheimnisse
Das Wien der Templer & Freimaurer

Beispielfoto für freimaurische Architektur | Foto: Archiv
  • Beispielfoto für freimaurische Architektur
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  • hochgeladen von Hermann Krammer

Noch heute kann man beim Stephansplatz über den Informationsschalter im U-Bahnbereich eine unterirdische Kapelle erblicken. Auch am Platz selbst gibt es noch Pflastersteine die den früheren Eingang markieren. Es handelt sich um die sogenannte Templer-Kapelle, früher war sie über den Friedhof begehbar.

Doch auch die Virgilkapelle im nahen Stadpark wird manchmal mit den Templern in Verbindung gebracht, da dort ein Tatzenkreuz zu sehen ist, das als Templerkreuz interpretiert wird. Es gibt auch Spekulationen über eine Templerniederlassung im Bereich des heutigen Dominikanerklosters, aber diese sind nicht endgültig belegt.

Die Virgilkapelle in Wien ist eine kleine, historische Kapelle, sie wurde im 19. Jahrhundert im neugotischen Stil erbaut und ist nach dem römischen Dichter Vergil benannt, der in der Kapelle auch eine Statue hat. Die Kapelle ist ein beliebter Ort für Veranstaltungen und bietet einen schönen Blick auf die Stadt.

Bezüglich eines Bezugs zu den Templern gibt es in der Literatur und Verschwörungstheorien manchmal Spekulationen, die eine Verbindung zwischen der Virgilkapelle und den Templern herstellen. Diese Theorien sind jedoch nicht durch historische Beweise gestützt. Die Templer waren ein mittelalterlicher Ritterorden, der im 14. Jahrhundert aufgelöst wurde, der im 12. und 13. Jahrhundert aktiv war, während zum Beispiel ein anderer Orden, der Wien sehr prägte, nämlich die Freimaurerei ihre Wurzeln im späten Mittelalter und der frühen Neuzeit hat, vor allem im 17. und 18. Jahrhundert.

Manche Theorien und Legenden behaupten, dass die Freimaurer von den Templern inspiriert oder sogar deren Nachfahren seien, doch diese Behauptungen sind eher spekulativ und nicht wissenschaftlich belegt. Historisch gesehen sind beide Organisationen eigenständig, auch wenn sie beide mit Geheimnissen, Symbolen und Ritualen arbeiten, was zu Spekulationen und Mythen führt.

Die Freimaurerei hat in Wien eine lange und interessante Geschichte. Die Wiener Freimaurer-Logen entstanden im 18. Jahrhundert und waren oft Orte des Austauschs, der Bildung und der politischen Diskussion. Im 18. Jahrhundert spielten die Freimaurer in Wien eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Aufklärungsideale. Sie förderten Bildung, Toleranz und Wissenschaft, was in einer Zeit politischer und religiöser Spannungen bedeutend war. Viele Logen waren Treffpunkte für Intellektuelle und Reformdenker.

Sie spielten also eine bedeutende Rolle in der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung Wiens, insbesondere während der Aufklärung. Viele bekannte Persönlichkeiten, darunter Künstler, Wissenschaftler, Politiker und Intellektuelle, waren Freimaurer und engagierten sich für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

Interessant ist auch die Rauensteingasse: Diese Straße befindet sich im 1. Wiener Gemeindebezirk, in der Nähe vom Stephansdom. Es befindet sich hier auch die Großloge der anerkannten (regulären) Freimaurern sowie Räumlichkeiten der liberalen (inoffizielle, nicht von der englischen Großloge anerkannten) Freimaurer. Die Rauensteingasse ist zudem in der Nähe verschiedener historischer Orte und Gebäude, die mit Wiens Geschichte verbunden sind, und manchmal werden in solchen Stadtteilen auch alte Geheimnisse und Legenden über die Freimaurerei erzählt.

Hervorzuheben sind beispielsweise die berühmte Loge "Zur Einigkeit" oder die "Zur Wahrheit", die im 18. Jahrhundert gegründet wurden. Diese Logen hatten oft ihre Treffen in privaten Häusern oder speziellen Räumen, die heute manchmal noch in alten Gebäuden zu finden sind. Bekannte Wiener Freimaurer waren unter anderem Persönlichkeiten wie Wolfgang Amadeus Mozart, der für seine Verbindung zur Freimaurerei bekannt ist. Auch der Komponist Joseph Haydn war in der Freimaurerei aktiv. Darüber hinaus gibt es historische Figuren wie den Architekten Otto Wagner, der ebenfalls mit der Freimaurerei in Verbindung gebracht wird. Auch Kaiser Franz II. (später Franz I. von Österreich) und sogar Alt-Bürgermeister Helmut Zilk sollen Mitglieder gewesen sein.

Sapnnend sind auch andere Gebäude mit freimaurischem Bezug in Wien, wie zum Beispiel das Haus am Michaelerplatz: Es gibt klare Hinweise darauf, dass in diesem Gebäude in der Vergangenheit Logenräumlichkeiten existierten. Und auch im Palais Liechtenstein, obwohl vor allem als Sitz der Fürstenfamilie bekannt, gibt es deutliche historische Hinweise, dass in einigen Räumen des Palais Treffen von Freimaurern stattfanden, insbesondere im 19. Jahrhundert.

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