Breitenfurt: Stau bis an den Horizont
(3.3.2010) „Das ist nicht ein Wiener, das ist unser gemeinsames Problem“, so Bezirksvorsteher Manfred Wurm zur Forderung der Breitenfurter bei einer Podiumsdiskussion zum Problem der täglichen Staus auf ihrem morgendlichen Weg nach Wien!
(wolff). Auf der von der Breitenfurter ÖVP initiierten Veranstaltung diskutierten vor kurzem in der Halle Breitenfurt Politiker und Verkehrsexperten heftigst mit rund 150 Besuchern aus Breitenfurt und der Umgebung. Eine Verkehrsanalyse des Ziviltechnikbüros Snizek zählte in der Frühspitze 2.650 Personen mit Pkw und 425 mit Bussen Richtung Wien. Der neuralgische Punkt liegt demnach im Staubereich Kalksburg und der Kreuzung Willergasse/Rodaunerstraße. Nach der vorgeführten Simulation „reicht der Stau bis an den Horizont.“
Anschließend nahmen die Veranstalter Wünsche und Anregungen der Bevölkerung entgegen. Neben dem möglichen Einsatz eines Busses zu Schulbeginn seitens des VOR kommen andere Forderungen von vorneherein nicht in Betracht: Beispielsweise die großzügige Untertunnelung des problematischen Bereichs oder die Wiederöffnung der Klausenstraße für den allgemeinen Verkehr.
Nachdem alle geforderten Maßnahmen zur Bewältigung des Problems beim Bezirk Liesing liegen würden, stellte Bezirksvorsteher Manfred Wurm fest: „Die Bewohner im Speckgürtel von Wien haben den Vorteil der Wohnsituation im Grünen, aber eben auch den Nachteil ihrer Verkehrssituation“. Er gab den Breitenfurtern auch mit auf den Weg, dass ein erheblicher Staufaktor sicherlich die elterlichen „Schülertaxis“ zum Kollegium Kalksburg und nach Santa Christiana seien.
Auch die vorsichtigen Ansätze der Verkehrsplaner dürften kaum eine wirkliche Entlastung bringen: Der mehrspurige Ausbau zwischen Willergasse und Rodaunerstraße würde nur dort einen schnelleren Verkehrsabfluss bringen – allerdings müssten dafür 15 Parkplätze und fünf Bäume „geopfert“ werden. Die im Konzept ebenfalls enthaltenen vier Fahrbahnhaltepunkte für den Bus hätten dagegen eher eine Verlängerung des Staus zur Folge.
So ging man letztendlich ohne wirkliche Lösungsvorschläge auseinander. Ergebnis war lediglich eine von einem Drittel der Anwesenden unterschriebene Resolution, die Gemeinde solle die Verkehrsplanung für die B13 in ihr künftiges Arbeitsprogramm aufnehmen.
Telefonisch meldete Bezirksvorsteher-Stv. Ernst Paleta der BZ seine Bedenken an, dass durch einen flüssigeren Verkehr wiederum neuer Verkehr produziert werde: „Ich bin absolut für eine Beschleunigung des öffentlichen Verkehrs, will aber auf keinen Fall eine neue Verkehrslawine für Liesing!“
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