Geradlinigkeit mit viel Herz
Die WIENER BEZIRKSZEITUNG besuchte die Polizeiinspektion in der Gersthofer Straße 135 und fand engagierte Beamte, die ihre Menschlichkeit nicht verloren haben.
„Bitte kommen Sie herein!“ Der Empfang in der Polizeiinspektion Gersthofer Straße 135 fällt sehr herzlich aus. Positiv überrascht, da ich in einer Wachstube einen eher strengeren Ton erwartet habe, öffne ich die schwere Eingangstüre, die erst durch einen Beamten innen entriegelt werden muss. Freundliche Uniformierte rund um Abteilungsinspektor Josef Steininger führen durch die gemütliche Inspektion. „Ich bin seit 1974 in dieser Wachstube tätig – und immer noch mit Leib und Seele dabei“, erklärt Josef Steininger, der mit weiteren 31 Beamten für Sicherheit rund um die Gersthofer Straße sorgt.
Verschiedene Delikte
Idyllisch ist die Gegend, doch die noble Villengegend zieht auch Einbrecher an. „Die Art der Delikte ändert sich ständig. Eine Zeit lang wurde in Garagen eingebrochen, dann Pkw aufgebrochen und die Navigationsgeräte entwendet“, gibt Josef Steininger Einblick in den Polizeialltag. „Momentan überwiegen zwar die Wohnungseinbrüche, aber sie fallen ab – es gibt derzeit deutlich weniger Einbrüche.“ Einen Grund für erfolgreich durchgeführte Einbrüche sieht der engagierte Beamte bei den laschen Sicherheitsvorkehrungen. „Wir beraten und klären auf, aber die Mieter möchten nicht investieren, sondern den Eigentümer zur Verantwortung ziehen.“
Ärger bei Abstrafung
Neben Präventionstätigkeiten fungieren die Beamten auch als soziale Ansprechpartner für die Anrainer. „Es gibt Kollegen hier in der Gersthofer Straße, die gute Kontakte zu den Bewohnern des Grätzels haben“, erzählt der Abteilungsinspektor. „Das Ansehen der Polzei ist innerhalb der Bevölkerung allgemein gestiegen. Natürlich gibt es auch Ärger bei Abstrafungen – die Leute begrüßen eine neue 30er-Zone und beschweren sich dann, wenn die Strafe kommt“, lacht der sympathische Polizist. Eine Verrohung der Gesellschaft oder eine vermehrte Gewaltbereitschaft, die Medienberichten zufolge stattfindet, kann im Rayon der Gersthofer Straße 135 nicht beobachtet werden. „Die Leute werden nur sensibler“, meint Michael Horalek, der seinen Dienst in Zivil in der Wachstube versieht. „Heute berichten die Medien über Verbrechen auf der ganzen Welt. Früher haben diese Dinge auch stattgefunden, aber wir haben sie einfach nicht erfahren.“
Beim Verlassen der Polizeiinspektion ist mir klar, warum die Beamten dieser Wachstube von den Anrainern stets gegrüßt und als Ansprechpartner angesehen werden: Hier findet man Geradlinigkeit mit Herz.
Maria Theresia Klenner
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.