Im Wein liegt die Wahrheit …
Eine industrielle Weinabfüllanlage im Natur-Schutzgebiet in Mauer? Alles nur Gerüchte! Schon Plinius der Ältere sagte „In vino veritas“, und so kümmerte sich die BZ auch einmal um eine „Weingeschichte“ und deren Wahrheitsgehalt!
(wolff). Gerüchten zufolge sollte am Maurer Berg im Schutzgebiet eine große „industrielle Weinabfüllanlage“ errichtet werden. Gebäude und Zufahrtsstraßen verursachen Waldrodungen, hieß es, und natürlich wäre steigender Lkw-Verkehr zu erwarten …
Weinstandort bleibt erhalten
Die „Krone“ hielt dies zwar sogar für bare Münze und druckte die Gerüchte unreflektiert, die BZ recherchierte – und fand die Wahrheit: Der bekannte Maurer Winzer Michael Edlmoser verfügt an der Aschbachgasse über rund 10 Hektar Rieden, aus deren Ertrag er seinen weit über die Grenzen Wiens hinaus bekannten Wein produziert. Gerade vor einem Jahr übernahm er noch zwei Hektar des Traditions-Winzers Neuwirth. Er möchte auch den Weinstandort Mauer erhalten und Grinzinger Verhältnisse verhindern, wo bereits aus Nachfolgergründen vom Eigenanbau auf Zukauf aus fremden Regionen umgestiegen wurde.
Dazu ist er auch auf eine Erweiterung und Modernisierung seines Betriebes angewiesen und muss auf seinem eigenen Grund eine Halle errichten, in der er die für die Bewirtschaftung notwendigen landwirtschaftlichen Geräte unterbringen kann. Lediglich für Weinverkostungen wird noch zusätzlicher Raum geschaffen.
Keine zusätzlichen Lkw geplant!
Michael Edlmoser präzisiert gegenüber der BEZIRKSZEITUNG: „Ich errichte an diesem Standort weder eine industrielle Fertigung, noch werden Schwerlast-Lkw zufahren! Und mein Hauptstandort wird die Maurer Lange Gasse bleiben, meine Buschenschank wird nicht verlagert!“
In der Aschenbachgasse wird er lediglich zwei Mal im Jahr einen Teil seines Weins auf Flaschen ziehen, dies aber auch nur mit einer auf einen Autoanhänger passenden transportablen Anlage, die sich im Gemeinschaftsbesitz mehrerer Maurer Winzer befindet.
Das notwendige Gebäude für die landwirtschaftlichen Geräte entsteht im rückwärtigen Teil seiner Gründe, um den Anrainern – die ihren Ausblick auf die andere Seite haben – weiterhin zu vermitteln, man wohne am Rande der Weinberge. Edlmoser hatte zunächst sogar aufgrund der Anrainerproteste zusammen mit der Stadt Wien ein Jahr nach einer Alternativlösung gesucht – vergeblich: Seine Geräte und auch die Abfüllmöglichkeit müssen zumindest in der Nähe seiner Weinberge sein.
So sieht es auch Bezirksvorsteher Manfred Wurm: „Es macht wenig Sinn, die geernteten Trauben mit dem Traktor durch den Bezirk zu karren!“ Auch Wurm sieht praktisch keine Beeinträchtigungen der Anrainer. Zumal die Aschenbachgasse immer eine öffentliche Straße war. Die geplante Änderung birgt sogar Vorteile für die Anrainer: in Edelmosers Auffahrt erhalten die hier Lebenden und Ausflügler eine bequeme Wendemöglichkeit in der Sackgasse.
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