Kommt Generationencampus?
Seit Ende des Jahres 2006 steht das Haus der Barmherzigkeit Ecke Vinzenzgasse/Kreuzgasse leer und verfällt zusehends. Bereits im November letzten Jahres wurde im Pensionistenwohnheim Türkenschanze ein interessantes Projekt zur Belebung des Hauses und des Kreuzgassenviertels vorgestellt: der Generationencampus Vinzenzgasse. Leider sind die Pläne nicht unumstritten.
Das Haus der Barmherzigkeit, die Schulstiftung und die Caritas der Erzdiözese Wien planen gemeinsam die Schaffung eines Bildungs- und Pflegekompetenzzentrums. Neben dem Neubau des Hauses der Barmherzigkeit soll zusätzlich ein Pflege- und Bildungscampus entstehen, auf dem eine Fachhochschuleinrichtung für Studierende der Gesundheits- und Krankenpflege untergebracht werden sollen. Die bereits bestehende Volks- und Hauptschule soll erneuert und um die Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas erweitert werden. Mit der Schaffung einer modernen Pflegeeinrichtung soll die medizinische und soziale Infrastruktur in Währing ausgebaut und belebt werden.
Uneinigkeit
Die Währinger Politik ist sich aber noch uneins, was das Projekt betrifft. Während die ÖVP und Grünen das Projekt vollkommen unterstützen, sieht die SPÖ noch dringenden Handlungsbedarf. Josef Eichinger, stellvertretender Bezirksvorsteher der SPÖ, dazu: „Wir sind prinzipiell nicht dagegen, es muss aber einiges noch besprochen werden. Die Gegend ist sehr sensibel, es gibt viel zu wenig Parkplätze und zudem ist das betroffene Gebiet sehr dicht verbaut.“ Eichinger sieht auch eine fehlende beziehungsweise mangelhafte Informationspolitik seitens der Verantwortlichen. „Das Innenleben des Projektes ist noch völlig unklar, es stellt sich die Frage, ob der Platz wirklich der Richtige ist. Wir können nicht für etwas stimmen, von dem nicht klar ist, was es bedeutet“, erklärt Eichinger die Bedenken der SPÖ.
Plan liegt vor
Diese Bedenken lässt Bezirksvorsteher Karl Homole nicht gelten: „Die Fakten liegen am Tisch, es gibt ein Raumkonzept und es wurde mehr als deutlich zum Ausdruck gebracht, was man sich vorstellt.“ Den Einwand der SPÖ, es gebe zu wenig Parkplätze, kann Bezirksvorsteher Homole ebenfalls entkräften: „Es wird eine Tiefgarage geben; das heißt, Besucher müssen nicht erst mühsam einen Parkplatz im Bezirk suchen. Auch der öffentliche Verkehr ist mit zwei Straßenbahnlinien sehr gut.“ Nach Auskunft des Bezirksvorstehers würde ein kleineres Haus gebaut werden, die Pflegebetten auf ein Drittel der ursprünglichen Zahl reduziert. „Wenn das nicht der richtige Platz ist, wo dann? Seit 135 Jahren steht an diesem Platz ein Pflegeheim“, kann Homole die Einwände der SPÖ nicht nachvollziehen.
Gemeinderat am Zug
Trotz aller politischen Uneinigkeiten ist jetzt der Gemeinderat am Zug. Seitens Bürgermeister Michael Häupl (SP) wurde bereits Zustimmung signalisiert. Für die Errichtung bzw. die Erweiterung der Schul- und Sozialbauten muss aber erst ein Widmungsverfahren eingeleitet werden.
Manuela Mähr
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