Schule gegen die Gewalt
Begonnen hat alles vor rund 12 Jahren, als Gruppeninspektor Peter Fischer erstmals zur Verkehrserziehung bei Volksschülern war.
(kp). Die Aktion „Apfel – Zitrone“ begeisterte Klein und Groß. Bei dieser Form der Verkehrserziehung erhalten „brave“ Autofahrer einen Apfel, wer sich jedoch nicht an die Regeln hält, eine Zitrone. Die Begeisterung der Kleinen brachte Peter Fischer dazu, diese Aktionen regelmäßig durchzuführen.
Inspektor Peter
„Vor einigen Jahren sprach mich ein Junge an: er wolle Polizist werden“, amüsiert sich Peter Fischer heute. Seit damals kam der angehende Nachwuchs-Polizist regelmäßig zu seinem „Inspektor Peter“ oder telefonierte, um Fragen zu stellen und sich alles anzusehen. Vor etwa einem Jahr wurde er 14 – und er absolvierte seinen Berufstag mit Gruppeninspektor Peter Fischer. Der nahm ihn mit und zeigte ihm den Alltag des Polizisten. Der Junge war weiterhin begeistert und möchte nach abgeschlossener HTL zur Polizei.
Bis zum bitteren Ende
Auch Peter Fischer war von dem Berufstag seines „Wahl-Zöglings“ begeistert und beschloss, etwas mit Kindern zu tun. Seitdem ist er bei den 13- bis 15-Jährigen in der Schule unterwegs, um Gewaltprävention zu betreiben.
Dabei setzt der Polizist viel auf Gruppenspiele. So lässt er die Schüler Szenen durchspielen – etwa, wenn drei Große einen Schwachen verprügeln. Anschließend wird bis zum bitteren Ende weiter gemacht: die Amtshandlung, die Zeugenvernahme und weiter bis hin zur Gerichtsverhandlung. Peter Fischer gibt dabei lediglich den Moderator.
Auch die Wortbedeutung von „Gewalt“ bringt der engagierte Liesinger den Heranwachsenden nahe. Wie bei der Kindersendung „1, 2 oder 3“ gibt es zwei Zettel am Boden: Gewalt oder keine Gewalt. Natürlich kann man sich auch zwischen die Zettel stellen. Während es oft eindeutige Beispiele gibt, scheiden sich die Geister der Jugendlichen schon bei der Frage, wie denn eine Ohrfeige von der Mutter oder Notwehr zu beurteilen sei …
Mobbing in der Schule
Der Film „Out – Die Außenseiter“, der Mobbing in der Schule behandelt, mit anschließender Diskussion bildet zumeist den Abschluss des dreiteiligen Vortrags, den Peter Fischer in den 4. Klassen der KMS und AHS hält.
„Die Zeit reicht oft nicht aus“, weiß er, auch wenn er an drei Tagen je zwei Stunden erhält. Die Jugendlichen haben viele Fragen, auf die Peter Fischer gerne ausführlich eingeht. Auch bei den Diskussionen beteiligen sich die Schüler ausführlich. Und wenn sie ihren „Inspektor Peter“ auf der Straße treffen, dann grüßen sie ihn nicht nur, sondern haben auch die eine oder andere Frage …
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