Sprayer treiben’s zu bunt für die VP
Antrag der VP Alsergrund auf Übermalung von angsteinflößenden Motiven neben Spielplatz abgelehnt
Die Graffitiwand im Arne-Karlsson-Park steht im Rahmen des Projektes „Wiener Wand“ Sprayern legal für ihre Kunstwerke zur Verfügung. Der Alsergrunder VP wurde die Sache nun zu bunt. Sie fordert, beängstigende Motive zu übermalen.
(vea). Rund ein Jahr besteht nun die Graffitiwand im Arne-Karlsson-Park. Hier können junge Künstlerinnen und Künstler ihrer Passion, dem Graffitisprayen, legal freien Lauf lassen. Die Betonwand an der Südseite des Parks wurde zu Beginn mit einer schwarzen Farbe grundiert, seither entstehen bunte kreative und künstlerische Motive auf der zur Verfügung gestellten Fläche.
Die ÖVP Alsergrund sieht jedoch in manchen Motiven ein Ärgernis für die Gesellschaft. Besonders wegen des angrenzenden Kinderspielplatzes, vom dem aus freie Sicht auf die Abbildungen besteht, stößt sich die ÖVP an der derzeitigen Handhabe. Es wurde deshalb ein Antrag in der Bezirksvertretungssitzung Ende Februar eingebracht, um nur kindgerechte Sprüh-Motive zu erwirken.
Beängstigende Motive übermalen
Damit die Kinder nicht verängstigt werden, sollen laut Antrag die zuständigen Stellen der Magistratsabteilung 42 darauf achten, dass die Motive nicht zu beängstigend für die kleinen Spielplatzbenutzer sind. „Eine bedrohlich wirkende schwarze Grundierung mit Totenköpfen, Hassparolen
(I hate Wien) und Sperma verspritzenden Riesenpenissen“ soll auf den Antrag hin von der Bildfläche entfernt werden. Außerdem wird die MA 42 dazu aufgefordert, für die Graffitiübermalungen künftig eine freundliche Farbe zu wählen. Der Vorschlag der Bezirks-VP fand bei den anderen Parteien jedoch wenig Anklang. Der Antrag wurde bei der Sitzung der Bezirksvertretung von SPÖ, FPÖ und den Grünen abgelehnt. Gerade an dieser Wand wurde ja Patz für die kreative Gestaltungsmöglichkeit von Künstlerinnen und Künstlern geschaffen, Übermalungen würden dem entgegenwirken. Außerdem funktioniere die Abwicklung an der Wiener Wand bisher ohne Probleme. Das Prinzip beruht auf Selbstverwaltung, das heißt, die Sprayer nehmen ihre Materialien selber mit und bezahlen demnach auch alles selber.
Kreativ anstatt subversiv
„Wir haben im Bezirk entschlossen, die kreativen Kräfte, die durch die Möglichkeit, an der Wiener Wand zu sprayen, hervortreten, zu fördern. Es sind nämlich teilweise sehr ästhetische Bilder an der Wand zu sehen. Wenn man ein Verbot ausspricht, dann hat man die subversiven Kräfte, die Schmierereien an den Mauern hinterlassen“, heißt es aus dem Büro der Bezirksvorsteherin Martina Malyar. Zudem seien bisher noch keine ordinären Sprüche oder Zeichnungen aufgefallen, erläutert der Büroleiter weiter.
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