„Stimmung deutlich besser“
Walter Ruck leitet seit Kurzem in der Wiener Wirtschaftskammer die Sparte „Gewerbe und Handwerk“. Im Gespräch mit der BZ spricht er über die Stimmung in den Betrieben und über die Besonderheiten der Branche.
BEZIRKSZEITUNG: Haben sich die Gewerbebetriebe schon von der Krise erholt?
RUCK: „Die Stimmung hat sich zunehmend verbessert: Unsere 35.000 Mitglieder planen für 2011 wieder mehr Investitionen. Die Auftragslage hat sich für viele dermaßen gesteigert, dass bereits wieder Fachkräftemangel herrscht. Insgesamt ist die Lage gut, wobei gerade unsere Sparte sehr unterschiedliche Betriebe vereint – vom Frisör bis zum Spengler.“
BZ: Welche Probleme gibt es in der Lehrlingsausbildung?
RUCK: „Es wird immer schwarze Schafe unter den Betrieben geben. Für den Großteil unserer Mitglieder gilt jedoch, dass sie gut und kompetent ausbilden. Es ist jedoch Aufgabe von Familie und Schule, darauf zu achten, dass Jugendliche ausbildungsfähig sind. Andererseits müssen wir das triale Ausbildungssystem vorantreiben, also neben den Betrieben und Berufsschulen auch überbetriebliche Lehrwerkstätten forcieren.“
BZ: Angesichts der Krise sind die Banken zögerlicher mit der Kreditvergabe. Welche Schritte kann man hier setzen?
RUCK: „Gerade unsere Branche leidet unter mangelndem Eigenkapital, was die Erlangung von Krediten sehr erschwert. Wir versuchen, unseren Mitgliedern die Bedeutung der Bilanz als „Gesundheitspass“ des Betriebes zu verdeutlichen. Für Härtefälle betreibt die Wirtschaftskammer eine Anlaufstelle, an die sich Betriebe wenden können, die ungerechtfertigt keinen Kredit bekommen.“
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