Schanigärten: Änderung der Öffnungszeiten ist fix
Die umstrittene Wintersperre der Schanigärten wird gelockert. In welchem Ausmaß dies geschieht, ist allerdings noch offen. Die Stadt hat vorerst nur einen Fragebogen verschickt. In der Inneren Stadt ist man skeptisch. Der Wirtschaftsbund freut sich.
INNERE STADT. Mit der wienweiten Aussendung eines Fragebogens an alle Betroffenen möchte sich Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner nun einen Überblick über die Wünsche und Vorstellungen zur Schanigartenregelung verschaffen. Wie berichtet, ist vor allem unten den Wirten der Ärger über die Wintersperre der Schanigärten groß. Sie fordern eine ganzjährige Nutzung. Zur Auswahl stehen in Brauners Fragebogen nun vier Modelle, zwischen denen die Betroffenen wählen können:
• Variante A: Die derzeitige Wintersperre von 1. Dezember bis Ende Februar bleibt aufrecht, jedoch darf eine begrenzte Anzahl von Stehtischen tagsüber vor dem Lokal aufgestellt werden.
• Varainte B: In der Wintersperre dürfen Tische mit Sesseln direkt vor dem Betrieb aufgestellt werden, allerdings muss die Breite von einem Meter ab der Hauswand eingehalten werden. Auch bei dieser Variante gilt: Sperrt das Lokal zu, müssen die Möbel weggeräumt werden.
• Variante C: Die Wintersperre verringert sich von drei auf zwei Monate. Hier könnte ab 1. Februar bereits die Melange im Freien genossen werden.
• Variante D: Die Wintersperre entfällt komplett und Gastronomen dürfen ihre Schanigärten ganzjährig betreiben. Bei dieser Möglichkeit würden die Wirte mit einer höheren Abgabe belegt werden.
Bei allen vier Varianten wird die Beheizung der Schanigärten mittels Heizstrahler gegen eine Gebühr erlaubt.
Figl fordert Verhandlung statt Fragebogen
Die Fragebögen müssen bis 9. Mai retourniert werden, da bereits im September die Inhalte im Landtag behandelt werden. Zu den angeschriebenen Stellen gehören natürlich auch alle Wiener Bezirksvorsteher, die teilweise schon ihren Unmut über die Vorschläge äußern.
"Die Vorschläge sind allesamt enttäuschend", so der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl (ÖVP). "Wir brauchen eine Gesamtreform der Schanigärten. Der öffentliche Raum gehört allen und darf nicht von einer bestimmten Gruppe allein beansprucht werden." Laut Figl handelt es sich bei der Aussendung der Fragebögen um eine Placebo-Aktion, um Verhandlungen ausweichen zu können.
Besonders in der Kritik steht bei dem Bezirkschef die Bewilligung von Außenheizungen: "Dass sich in allen Vorschlägen der Stadt Außenheizungen finden, ist in Zeiten von Klimawandel und Umweltbedenken einfach verantwortungslos", so Figl, der den Vorschlag der SPÖ Innere Stadt für ein Verbot von Heizstrahlern begrüßt.
Positiver sieht der neue Wirtschaftsbund-Direktor Christoph Biegelmayer, immerhin ein Parteifreund von Figl, die Sache: „Wir freuen uns darüber, dass Bewegung in die Sache kommt und Wiens Gastronomen endlich gehört werden", sagt er. "Bereits im Jahr 2014 haben sich knapp 81 Prozent der Wiener Unternehmen bei der Urbefragung der Wirtschaftskammer Wien für eine ganzjährige Öffnung ausgesprochen."
Hintergrund
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.