Regionalität in der Koatlackn
Die Speis von Morgen für Leute von heute

- Die Speis von Morgen bietet für "Genossen", regionale, saisonale und vor allem gesunde Kost.
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Seit einem Monat hat die Speis von Morgen, ein genossenschaftlich organisierter Laden in St. Nikolaus, direkt neben der Metropol Kino geöffnet. Wo vor einiger Zeit noch Medikamente über den Ladentisch gingen, findet man jetzt regionale Qualitätsprodukte, für eine gesunde Ernährung. Statt Gewinnmaximierung setzt man auf das Gemeinwohl.
INNSBRUCK. "Wir brauchen wieder mehr, vom weniger", ist Vinzenz Mell überzeugt. Während der Pandemie hat er die Idee eines genossenschaftlichen Lebensmittelladens, in seinem Heimatstadtteil in St. Nikolaus geboren. Kreislaufwirtschaft mit ökologischer Produktionsweise steht an oberster Stelle. "Wir müssen uns mit dem begnügen, was wir haben. Der überbordende Konsum ist es, der die Welt kaputt macht. Wer sich weniger Hosen und T-Shirts pro Jahr kauft hat mehr Geld für gutes Essen über. Das ist die Medizin für die Zukunft. Dann muss man auch nicht ständig in die Apotheke laufen." sagt Mell in der "Speis von Morgen", die vor kurzem selbst noch eine Apotheke war. Der Lebensmittelladen ist nicht das erste Projekt, das der gebürtige Deutsche in Innsbruck umsetzte. Auch bei den temporären Kulturstädten, dem "Motel", dem "Öl" und dem mittlerweile festen Bestandteil von St. Nikolaus "der Vogelweide" hatte er seine Finger mit im Spiel.

- Es gibt das ganze Jahr über Obst und Gemüse, nur eben nicht immer alles.
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Mitgliederzahl steigt
"Neben Kultur braucht der Mensch aber auch etwas zu essen", weiß der Vinz, wie er hier im Stadtteil genannt wird. Mit seiner Idee eines genossenschaftlichen Ladens fand er schnell Anklang in der "Koatlackn". 220 Privatpersonen hatten sich der Idee angeschlossen und den Mitgliedsbeitrag von 250 Euro bezahlt. Ein Monat nach der Eröffnung kratzt man bereits an der 300er-Marke. Mit dem Geld wurde nicht nur der Laden errichtet, die Genossen haben sich damit auch ein Mitspracherecht erworben, mit dem sie entscheiden können, was im Laden angeboten wird. "Mein, dein, unser Markt" ist das Prinzip in der Innstraße. Aktuell hat man rund 20 Lieferanten. Auch hier ist die Zahl steigend.

- Ladenbetreiber Vinzenz Mell mit der Obstbäuerin Regula Imhof.
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Regionale Lieferanten
Eine von ihnen ist, Regula Imhof. Die Obstbäuerin aus Natters hat Anbauflächen in Hall und Reitis und beliefert die "Speis von Morgen". Das Prinzip ist ähnlich dem von Food-Coops über die ein Zusammenschluss von Privatpersonen bei Lieferanten einkaufen: "Hier ist es ähnlich, aber wenn die Leute, die den Ladenbetreiben sehen, dass die Sachen zur Neige gehen, dann kommt wieder eine Bestellung", erklärt Imhof den Prozess. Zusammen mit einer weiteren Teilzeitkraft kümmert sich Vinz darum, dass der Laden läuft. "Momentan schauen wir, dass alle Räder ineinander greifen, es gibt noch ein paar Baustellen, aber im Großen und Ganzen läuft der Laden".

- Aktuell haben Kohlsprossen Saison. Äpfel sind aber auch noch immer zu haben.
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Genossen genießen
Der Laden in der Innstraße hat für Genossen rund um die Uhr geöffnet. Sofern ein Verkäufer vor Ort ist, können auch nicht Mitglieder für Bargeld etwas erwerben. Inwieweit sich der Markt auch für Privatkunden öffnet, wird sich noch zeigen. "Wir schauen jetzt mal, ob wir alleine mit den Mitgliedern kostendeckend arbeiten können. Sollte das nicht gehen, dann müssen wir uns für die Allgemeinheit öffnen. Da bräuchte es dann aber eine Zweipreispolitik, damit die Leute einen Vorteil haben, die das Projekt unterstützt oder ermöglicht haben. Eine andere Möglichkeit wäre, dass man auch einen Mittagstisch anbietet", blickt Mell abschließend bereits in die Zukunft.

- Das Sortiment ist ausreichend groß.
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