"Heimtückisch und qualvoll"
17 Jahre Haft für Mord an Mutter in Mühlgraben

- hochgeladen von Elisabeth Kloiber
Im Mordprozess gegen jenen 56-jährigen Angeklagten, der im vergangen Juli in Mühlgraben seine Mutter mit einem Küchenmesser erstochen haben soll, erging nun das Urteil: 17 Jahre Haft. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
MÜHLGRABEN. Die Geschworenen sprachen den Angeklagten einstimmig des Mordes schuldig und verwarfen die Option des Totschlags. Zuvor hatte sich der Mann schuldig bekannt, seine 80-jährige Mutter umgebracht zu haben.
Heftiger Streit führte zur Tat
Der Tat dürften jahrelange Streitereien vorausgegangen sein. Die Mutter habe ihm Vorwürfe gemacht. „Ich hatte das Gefühl, es reicht. Es sind genug der Vorwürfe, der nicht begründeten“, sagte der Angeklagte, der auch angab, seit Jahrzehnten ein Alkoholproblem zu haben. Dann sei er in die Küche gegangen, um das größte Messer zu holen. Zurück im Wohnzimmer trat er hinter die auf einem Sessel sitzende Frau und fügte ihr mehrfach Schnitte am Hals zu. Die Schwerverletzte habe ihm noch zu geschrien: „Lass mich leben", erzählte der 56-Jährige. In der Nacht nach der Tat unternahm der Angeklagte einen Selbstmordversuch.
"Damm gebrochen"
Am darauffolgenden Abend kam die Nachbarin, um nach der Mutter zu sehen. Der 56-Jährige habe ihr geöffnet und gesagt: „Ich habe gestern meine Mutter erstochen, es kommt jede Hilfe zu spät.“ Die Verteidigerin sprach von einer jahrzehntelangen Vorgeschichte: "Es ist ein Damm gebrochen, das war wie ein Tsunami, das kann ein Mensch nicht mehr beherrschen." Dem widersprach der Staatsanwalt in seinen Schlussworten: „Diese Tat ist ganz klar als Mord zu qualifizieren.“ Das Geständnis des Angeklagten sei als mildernd zu werten, erschwerend sei aber die „heimtückische und qualvolle Begehensweise“, sagte Richterin Birgit Falb.
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