Mogersdorfer Bahnübergänge werden besser gesichert
Schrankenanlage für Übergang beim Bahnhof - Auch Sicherungsmaßnahmen in Weichselbaum und Rax geplant
In die jahrelang ergebnislosen Verhandlungen über die Sicherung der Bahnübergänge im Raabtal ist Bewegung gekommen. In Mogersdorf wurde am Wochenende eine Schrankenanlage gebaut, in Weichselbaum, Rax und Jennersdorf sind zumindest kleinere Sicherungsmaßnahmen geplant.
Gescheitert waren Sicherungsmanahmen in den letzten Jahren österreichweit stets an der Finanzierung. Die ÖBB als Streckenerhalter wollte die Straßenerhalter - das sind Land oder Gemeinden - automatisch in die Pflicht nehmen, die Gemeinden sträubten sich.
Einigung
In Mogersdorf konnte diese Klippe nun umschifft werden. "Die ÖBB übernehmen alle Kosten für die Schrankenanlage, die in den letzten Tagen beim Bahnhof errichtet wurde. Wir als Gemeinde haben uns im Gegenzug dazu bereiterklärt, den 300 Meter entfernten Bahnübergang auf dem Güterweg zur Anna-Kapelle aufzulassen", erläutert Bgm. Josef Korpitsch.
Begleitweg
Auch den beidseitigen Begleitweg zwischen dem aufzulassenden Übergang entlang der Gleise bis zum Bahnhof werde die ÖBB auf deren Kosten errichten bzw. erneuern. "Alle Zufahrtsmöglichkeiten zur anderen Seite der Bahnstrecke bleiben damit gewährleistet", versichert Korpitsch. Der Übergang beim Bahnhof wird künftig mit Schranken, Lichtzeichenanlage und Verkehrsschildern gesichert sein.
Kreuzungsbereiche
So weit ist man in Weichselbaum bei den Verhandlungen nicht gekommen. Hier geht es um den Übergang beim ehemaligen Bahnhof sowie den Güterweg nach der Saubachbrücke. "Die ÖBB haben sich bereiterklärt, diese beiden Stellen mit Andreaskreuz und Verkehrszeichen zu sichern sowie die Straße auf einen Kreuzungswinkel von 90 Grad umzubauen", berichtet Bgm. Willibald Herbst.
Gegen eine Mitfinanzierung dieser Maßnahmen wehre sich die Gemeinde. "Wir haben schon 1990 zugestimmt, drei Bahnübergänge aufzulassen. Damals wurde uns im Gegenzug versprochen, dass die beiden verbleibenden Übergänge gesichert werden. Das ist nicht passiert", erklärt Herbst.
Auch noch diese beiden Übergänge aufzulassen, sei nicht möglich. "Dann gäbe es keine Zufahrtsmöglichkeiten mehr", so Herbst.
"Halbe-halbe"-Lösung offen
Für die Stadtgemeinde Jennersdorf schlagen die ÖBB Sicherungsmaßnahmen an mehreren Stellen vor. Der Bahnübergang in der Meistergasse in Rax soll durch eine Lichtzeichenanlage gesichert werden, jener am Ortsende von Rax auf einen Kreuzungswinkel von 90 Grad umgebaut werden, jener in der Hohenbrugger Straße durch einen Straßenumbau und das Versetzen von Stopptafel und Andreaskreuz aufgebessert werden.
Die Finanzierung des 820.000 Euro teuren Sicherungspakets ist aber noch offen. Die ÖBB ist dazu nur bereit, wenn die Stadtgemeinde Jennersdorf die Hälfte übernimmt. "Wir werden bis Mai bekanntgeben, ob und in welcher Höhe eine Beteiligung möglich ist und ob es Fördermöglichkeiten gibt", erklärt Bgm. Bernhard Hirczy. Einen der bestehenden Übergänge aufzulassen, wie es in Mogersdorf geplant ist, sei nicht möglich.
Der letzte tödliche Unfall auf dem burgenländischen Abschnitt der Steirischen Ostbahn hat sich im August 2016 ereignet. Auf dem Bahnübergang in der Raxer Meistergasse musste eine Radfahrerin ihr Leben lassen.
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