Wandern im Dreiländer-Naturpark
Auf den Spuren der Mönche

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Cistercian Landscapes -  Achtsam unterwegs 
Zisterzienser-Wanderung
Ungarn/Kétvölgy, im Juli 2023 (16,5 km)
Am Mittwoch war ich mit einer Gruppe unterwegs um wieder einen Landstrich in der Region am Dreiländereck zu erkunden. Im Besonderen geht es um das Gebiet welches von den Zisterziensern, ausgehend vom ehemaligen Stift (gegründet 1183) in Szentgotthárd (Ungarn), bewirtschaftet wurde.
Wir starten um 9 Uhr beim BIOTOP in Neumarkt an der Raab - dieses Feuchtbiotop wurde vom "Naturverein Raab" angelegt um die Artenvielfalt (wieder) zu beleben. Nach gut einem Kilometer überschreiten wir die Grenze zwischen Österreich und Ungarn und folgen dem Themenweg "Rába-menti tanösvény"/"Raab-Naturlehrpfad". Alsbald erreichen wir das Raabufer an einem schönen Rastplatz mit schatten-spendender Eiche! Schatten ist an diesem Tag ein bedeutendes Thema, denn die Temperaturen klettern stetig nach oben, aber die Strecke wird zweidrittel im Wald verlaufen, also gehen wir freudig drauflos.

Nach ungefähr 500 Metern kommen wir am kleinen Wasserkraftwerk vorbei (hier ist auch eine beliebte Einstiegsstelle für Kanufahrten), biegen scharf rechts ab und folgen dem Weg bis nach Alsószölnök (Unterzemming), an der Hauptstraße biegen wir links ein und nehmen gleich darauf die erste Gasse rechts, die bergan zur Aussichtsplattform führt.
Von hier überblickt man das Raabtal: rechts am Hügel ist die Wallfahrtskirche Maria Bild zu sehen und am Horizont am linken Rand der Tafelberg, darunter liegt Jennersdorf.

Einige Meter nach der Aussichtsplattform biegen wir scharf links ab, um der Markierung "weiß-grün-weiß" zu folgen, die den Weitwanderweg "Z Eiserner Vorhang" bezeichnet! Die Markierungen sind durchwegs vorbildlich vorhanden - die Pfade sind auf kurzen Abschnitten etwas verwildert - wir meistern diese Hürden aber mit Bravour!

Nach ca. 7 Kilometern erreichen wir Szakonyfalu (Eckersdorf), gehen bis zur Hauptstraße und biegen rechts ab, Richtung Kirche.

Die Kirche ( sie ist "Unserer lieben Frau von der Sichel" geweiht und wurde 1922 mit der Spende von Amerika-Auswanderern errichtet) - bietet eine gute Gelegenheit einzukehren und einen Pilgersegen auszusprechen.

Unter der großen Linde vor der Kirche legen wir eine kurze Pause ein und folgen dann dem Themenweg "Nygati Pont tanösvény" (West-Punkt-Lehrpfad).   Dieser "West-Punkt" wurde kurioserweise in Zeiten des Eisernen Vorhangs in der Ortschaft Szakonyfalu verortet, da der tatsächlich westlichste Punkt Ungarns in dem Ort Felsöszölnök (Unterzemming) als damaliges Sperrgebiet nahezu abgeschottet (quasi nicht vorhanden) war.

Auf schattigem Kies-Schotterweg, entlang des Baches Grajka, erreichen wir nach ca. 2 Kilometern den, als West-Point mit einem Holzpfahl, bezeichneten Platz! Das Naturschutzgebiet, welches zum trilateralen Naturpark Raab-Öség-Goričko gehört, bietet verhältnismäßig viel Raum für naturbelassene Flächen, wo sich noch eine natürliche Artenvielfalt finden lässt!
Am Ende der schönen Wiesenfläche, endet auch der befestigte Weg (hier liegt in etwa die halbe Strecke hinter uns), und ab hier führt der Weg durch den Wald bergan mit der Markierung "weiß-rot-weiß" ("P.Örvidéki Piros").

Eine kleine Lichtung mit schatten-spendender Buche lädt zur Rast ein, um dann anschließend für zirka 30 Minuten in Stille (schweigend) den Weg fortzusetzen. Wir schlüpfen durch "mannshohe" Farne und naturnahe Pfade führen bergab und bergauf.

Auf der Bergkuppe angekommen (linker Hand steht ein "Forsthaus"), biegen wir scharf links auf den befestigten Forstweg ein und folgen ein kurzes Stück bergab der Markierung "rotes Kreuz auf weißem Quadrat" (Messeweg), am Talgrund angekommen eröffnet sich ein größeres feuchtes Wiesenstück mit dem weiß blühenden "Mädesüß".

Nun folgen wir dem Asphalt-Sträßchen rechts berauf, sowohl mit weiß-rot-weiß, als auch als "ZT, Réti orchideák tanösvény"-"Wiesenorchideenweg" markiert, an der Wegkreuzung bleiben wir rechts bergauf und kommen am Friedhof vorbei. Wir sehen einzelne Gehöfte, Streuobstwiesen und der Blick weitet sich am Horizont bis zum Wechselgebiet, bzw. den Fischbacher Alpen. Immer wieder begleiten uns am Wegesrand liebevoll gestaltete Platzerl. Ebenso ein Relikt aus vergangenen Tagen, quasi im Niemandsland: eine Telefonzelle "mit Draht nach oben"....!?

Hier, am zweithöchsten Punkt unserer Wanderung, steht der historische Glockenturm - er wurde 1865 von den Einwohnern des Dorfes errichtet, denn die Gegend war sehr arm und die Bewohner konnten keine Kirche errichten, so versammelten sich die Gläubigen draußen vor dem Glockenturm.
An diesem Ort, wo die Aussicht auch den Blick über die Wälder hinweg in Richtung Slowenien und Österreich freigibt, sprechen wir gemeinsam ein FRIEDENSGEBET!

Sehr schöne naturbelassene Pfade führen uns vorerst bergab und wir queren zum dritten Mal den Szakonyfalui-patak (Bach) bevor es zum letzten Mal bergauf durch ein schattiges Wäldchen geht, ...und, wir das Ziel unserer Wanderung erreichen: KÉTVÖLGY.

Kétvölgy entstand durch den Zusammenschluss von zwei Siedlungen: Permise und Ritkaháza. Beide Dörfer gehörten im 12. Jahrhundert zum Zisterzienserstift von Szentgotthárd - an solchen entlegenen Gebieten errichteten die Mönche Wirtschaftshöfe, sogenannte Grangien oder Majors.

Der Aussichtsturm steht am höchsten Punkt unserer Zisterzienser-Wanderung, am 367 Meter hohen Katalin-hegy (Katinbreg) - er bietet einen herrlichen Aus- und Weitblick, u.a. Riegersburg, Stradner Kogel. Die ungarisch-slowenische Grenze ist ca. 400 Meter vom Aussichtsturm entfernt. 

Hier ist auch ein guter Ausgangspunkt für verschiedene Wanderungen im Gebiet unseres "Dreiländer-Naturpark Raab-Örség-Goričko"!

Wir gehen zurück zur Straße und den letzten Kilometer unserer Tour schlendern wir durch Kétvölgy, linker Hand gibt es ein Geschäft mit regionalen Produkten und angeschlossenem Restaurant (Öffnungszeiten nur von Freitag bis Sonntag) und die Bushaltestelle, dann steht rechts nach einigen hundert Metern das Gebäude der Kommunalverwaltung. Am Ortsende biegen wir links ein, um im sogenannten "Holzhotel" (Vendvidéki Vendégház) die Wanderung bei einer wohlverdienten Stärkung zu beenden. Mit dem organisierten Bus ging es zurück zum Ausgangsort.
STAUNEN UND DANKBARKEIT! - im scheinbar Unscheinbaren das Großartige entdecken, am Wegesrand und in uns selbst, das konnten wir unterwegs "Auf den Spuren der Mönche" erfahren.

Für nähere Informationen, über die Geschichte der Zisterzienser in unserer Region, empfehle ich die Broschüre, die im Naturpark-Büro aufliegt!
Naturpark Raab

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