Veredelung des Edelobstes
Besuch beim Rudersdorfer Schnapsbrenner Rudolf Himler
Rudolf Himler ist pensionierter Postmeister. Sein Obstgarten in bester Südhanglage ist elterliches Erbe. Was er damit macht ist seine Leidenschaft.
RUDERSDORF. Die Große Überschrift heißt MARILLE. Von ihr kultiviert er 12 Sorten, was im Südburgenland selten ist. Daneben gibt es die Williamsbirne, den Kronprinz Rudolf Apfel, Quitten, Kirschen, Zwetschken und Kriecherl.
Zum Teil wird frisch geerntetes Obst sofort verkauft, zum anderen Teil jedoch der hausinternen Weiterverwertung zugeführt. Das ist die Edelbrennerei.
"Will man den Geschmack der Landschaft in bekömmlicher Form in ein Stamperl bringen, so sind Sorgfalt und viel Erfahrung notwendig", sagt er. Ohne meine Frau Margit würde das niemals gelingen, denn sie hat den besseren Geruchs- und Geschmackssinn".
Die letzten Geheimnisse verrät er selbstverständlich nicht, doch er spricht gerne über seine geliebte Arbeit. Schon beim Schneiden der Bäume fängt es an: "Erst im März", sagt er, "denn dann können die Wunden schneller verheilen und Schadpilze nicht gedeihen".
Nach 8 Wochen Gärung der Maische (zerquetschte Früchte) unter Luftabschluss, nur CO2 kann über einen "Spund" austreten, wird mit einem Wasserbadkessel der Raubrand erzeugt. Dieses "Läuterwasser" ist noch einmal einem Destillationsverfahren bei ca 80 Grad C zu unterziehen, wo dann der Edelbrand herauskommt. Zuerst der "Vorlauf", ein methylhaltiger Alkohol, der nur als Desinfektionsmittel verwendbar ist, dann das "Herzstück" und der unverwertbare "Nachlauf". Diese Teile sind streng zu trennen, und das ist auch die Kunst der Schnapsbrenner.
In großen Flaschen "ruht" dann der Schnaps, bevor er "trinkfertig" gemacht wird. Trinkfertig ist er, wenn er bei 42 % Alkohol "eingewogen" ist. Das heißt, es kommt destilliertes Wasser dazu, oder wie beim Himler Rudi, belebendes "rechtsdrehendes" Ollersdorfer Quellwasser.
Dann kann abgefüllt und etikettiert werden. Die Himler Schnäpse sind reinsortig gehalten und werden, so die Empfehlung, tröpfchenweise getrunken.
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