Traditionsbetrieb
Gasthaus Janitschek in Maria Bild wird verkauft
Die Hochzeit am letzten Samstag war der allerletzte Schlusspunkt. Mit ihr endete die fünf Generationen währende Wirts-Tradition der Familie Janitschek in Maria Bild. Maria und Johann "Jamsy" Janitschek haben ihr Gasthaus an neue Besitzer verkauft.
"Alles hat seine Zeit, und jetzt war der der richtige Zeitpunkt", meint Maria. Gesundheitliche Gründe haben mitgespielt, und allgemein sei es immer schwieriger geworden, nachdem "Jamsy" selbst schon einige Zeit in Pension ist.
Über 300 Jahre alter Standort
Den Janitschek kann man mit Fug und Recht als Traditionsgasthaus bezeichnen. Schon vor rund 300 Jahren betrieben die Zisterziensermönche an dieser Stelle im Wallfahrtsort Maria Bild ein Schankhaus. Anfang des 20. Jahrhunderts kam es in den Besitz der Familie Janitschek. "Die Wallfahrer haben damals auf Bänken und unter großen Tischen geschlafen", weiß Johann "Jamsy" aus Erzählungen.
Große Ära der 90er Jahre
Nachdem er 1987 übernommen hatte, begann der sukzessive Ausbau: großer Saal, Honigweinbar, zwölf Fremdenzimmer, Heuriger. Zu unzähligen Hochzeiten, Bällen, Familienfeiern, Oldtimertreffen, zum Bauernsilvester und anderen Veranstaltungen strömten die Gäste. Legendär waren die Bar-Abende an Wochentagen, ebenso die Strudel-, Steak-, Cordon-Bleu-, Salat- und die anderen Spezialitätenwochen.
Essen, trinken, übernachten
In den Zimmern übernachteten Urlauber, Radfahrer, Wallfahrer, Monteure, Fußballmannschaften. "Wir hatten wirklich viele Stammgäste", ist Maria Janitschek stolz, die 1999 den Betrieb von ihren Mann übernommen hat. Eine Firma ließ 23 Jahre lang sämtliche Monteure beim Janitschek übernachten, ein oberösterreichischer Sparverein hat einmal die gesamte Auszahlung an seine Mitglieder nach Maria Bild verlegt.
Neue Besitzer
Für die Janitscheks ist das nun alles passé, Ende August wird übergeben. Die neuen Besitzer kommen aus Niederösterreich und wollen den Betrieb unter dem Namen "Landrasthaus" mit Restaurant, Zimmern und in ähnlicher Ausrichtung weiterführen. "Wir hoffen für unsere Nachfolger das Beste und wünschen ihnen von Herzen alles Gute", sind sich die scheidenden Wirtsleute einig.
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