Politisch-weibliche Premiere in Deutsch Kaltenbrunn

Andrea Reichl hat in der Kommunalpolitik Geschichte geschrieben. Seit Ende Dezember ist sie die erste Bürgermeisterin, die es im Bezirk Jennersdorf je gegeben hat.

Die Nachfolgerin von Erwin Hafner, der Ende November sein Amt nach 15 Jahren zurückgelegt hat, wurde im Gemeinderat mit zwölf von 21 möglichen Stimmen gewählt. Sechs Stimmen entfielen auf Helmut Gröller (Liste KaRo), je eine Stimme auf die Gemeinderäte Thomas Erkinger (SPÖ-nah) und Robert Wolf (SPÖ).

"Es ist mir eine große Ehre, Bürgermeisterin zu sein", freut sich Reichl. Die SPÖ-Politikerin gehört dem Gemeinderat seit 2007 an, seit 2012 ist sie auch im Gemeindevorstand. Beruflich ist die 50-jährige als Gemeindebedienstete tätig. "Ich werde mich aber karenzieren lassen, um Vollzeit-Bürgermeisterin sein zu können", kündigt Reichl an.

Auch Spitzenkandidatin

Bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen, die voraussichtlich Anfang Oktober stattfinden, wird sie die Liste der SPÖ als Spitzenkandidatin anführen.
Ihr Vorgänger Erwin Hafner ist auch aus dem Gemeinderat ausgeschieden. Für ihn rückte Robert Wolf als neues Gemeinderatsmitglied nach.

Kniffliges Budget

"Die Gemeinde steht finanziell auf soliden Beinen", betont Vizebürgermeister Günter Laschet, der die Gemeindegeschäfte im Dezember interimistisch geführt hatte und bei der Erstellung des Budgets für 2017 federführend war. Zu den Vorhaben des neuen Jahres zählen unter anderem die Sanierung der Mehrzweckhalle Rohrbrunn, die Sanierung des Volksschuldachs, die Vergrößerung des Gewerbegebiets und eine neue Friedhofsumzäunung in Deutsch Kaltenbrunn.

"Es wird aber immer schwieriger, ein Budget zu erstellen. Die Kosten für die soziale Wohlfahrt werden für die Gemeinden zu einem immer größeren Problem", erklärt Laschet. Die Höhe der Sozialkosten, die vom Land einbehalten werden, sei in Deutsch Kaltenbrunn binnen vier Jahren von 321.000 auf 436.000 Euro gestiegen.