Zum Tag der Arbeit
„Jobkupplerin" teilt ihre Gedanken zur Arbeitswelt

Doria Pfob, Gründerin der Langen Nacht der Bewerbung teilt ihre Gedanken zum Tag der Arbeit. | Foto: doria
  • Doria Pfob, Gründerin der Langen Nacht der Bewerbung teilt ihre Gedanken zum Tag der Arbeit.
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Nach Doria Pfob sind Unternehmen und Bewerber gleichermaßen dazu aufgefordert, an einem Lösungsansatz gegen den Fachkräftemangel zu arbeiten. Das Nutzen der kollektiven Intelligenz, Gespräche mit ehrlichen Antworten und ein Maß an Kompromissbereitschaft sind aus der Sicht der Jobkupplerin vielversprechende Schritte in eine neue Richtung. 

KÄRNTEN. Die Arbeitswelt unterliegt einem ständigen Wandel – Jobs verschwinden und neue Berufe entstehen. Die Corona-Krise beschleunigt diese Veränderungen zusätzlich. Dass viele Menschen sich überfordert, überrollt und hilflos fühlen, ist nur allzu verständlich. Die Arbeitslosenzahlen sind gewaltig hoch und trotzdem nimmt der Fachkräftemangel weiter zu. Karrierecoach, Autorin sowie Gründerin des Karriere-Events „Lange Nacht der Bewerbung" Doria Pfob hat sich zu diesem Thema zwei Fragen gestellt: 

  • Wie kann man dem Fachkräftemangel entgegenwirken?
  • Was kann getan werden, damit Bewerber und Unternehmen aktiv mitwirken und profitieren können?

Empfehlungen und Weiterbildungen

Die neuen Jobs werden immer komplexer, da ist eine Umschulung in kurzer Zeit oft nicht möglich. Bei vielen tauchen im Bezug auf Weiterbildungen Unsicherheiten auf: Noch ein paar Jahre mit Weiterbildung verbringen? Welche Ausbildung soll man starten? Sollte man sich bereits in einem Bewerbungsgespräch befinden, welches eher auf ein Nein hinausläuft, sollte man das Gespräch für die Zukunft nutzen und folgende Fragen stellen: Wo sehen Sie mich noch, in welcher Branche, in welchem Unternehmen? Zweitens, welche Aus- oder Weiterbildung bräuchte ich, um bei Ihnen starten zu können? Nur so würden Arbeitssuchende und Weiterbildungsinstitute von jenen Ausbildungen erfahren, die die/der individuelle Jobhungrige für seine erfolgreiche maßgeschneiderte Zukunft braucht.

Gedanken und Ideen einbringen

Nach Pfob könnten Recruiter die Chance im Bewerbungsgespräch nutzen und Bewerber dazu einladen, ihre Gedanken und Ideen einzubringen. „Was braucht unsere Branche, um wieder wachsen zu können? Oder: Wenn Sie es in der Hand hätten, was würden sie sofort in ihrem Fachbereich ändern, damit Ihr Job in Zukunft – also in den nächsten drei bis fünf Jahren – erfolgreich bestehen kann? Mit solchen Fragen können wir gemeinsam mehr Ideen generieren und Bewerber/innen zeigen, dass wir ihnen mehr zutrauen und die Macht der kollektiven Intelligenz nutzen", so Pfob. Demnach sollten im Bewerbungsgespräch nicht nur die fachlichen Kompetenzen geklärt, sondern auch das unternehmerische und lösungsorientierte Denken gefördert werden. 

Die Krise, in der wir uns gemeinsam befinden, erfordert auch einen gemeinsamen Lösungsansatz. Wenn wir im Bewerbungsprozess ein Miteinander zulassen, wird mehr möglich, als wir zurzeit erahnen. Nur ein gemeinschaftliches Gestalten wird uns jene Arbeits-Zukunft ermöglichen, in der wir uns wohlfühlen und wachsen können.

Zuerst reden dann entscheiden

Der Fachkräftemangel steht auch vor dem Problem des regionalen Ungleichgewichtes. Die Autorin rät daher, den Ort bei der Berufswahl nicht an oberste Priorität zu setzen. Besser ist es, sich überall zu bewerben und Gespräche zu führen, wie es trotz Entfernung funktionieren kann. Denn nur so kann man Chancen wahrnehmen und die Möglichkeiten abwägen – oft ergeben sich dadurch neue Ideen und Lösungen für eine Arbeitsstelle. 

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Karrieretipps von Doria Pfob in „Ein Stern. Ein Buch. Ein Gönner“

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