Diözese Gurk
Militärbischof Freistetter übernimmt Diözese Gurk

Bischof Werner Freistetter leitet bis zur Ernennung eines neuen Bischofs die Diözese Gurk | Foto: Johann Machowetz
  • Bischof Werner Freistetter leitet bis zur Ernennung eines neuen Bischofs die Diözese Gurk
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Militärbischof Werner Freistetter löst Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger ab bis ein neuer Bischof für die Diözese Gurk ernannt wird.

VATIKANSTADT. KLAGENFURT. Der Vatikan gab nun bekannt, dass Militärbischof Werner Freistetter die Administration der Diözese Gurk bis zur Ernennung eines neuen Bischofs übernehmen wird. Damit löst er Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger ab.
Freistetter will seine neue Aufgabe "mit aller gebotenen Sorgfalt" ausführen und sich zuerst ein umfassendes Bild der Diözese machen.

Stellvertreter des Papstes

Freistetter soll nun die Amtsgeschäfte der Diözese als Stellvertreter von Papst Franziskus leiten und ist somit für rund 363.500 Kärntner Katholiken und 336 Pfarren zuständig, die zur Diözese Gurk gehören.
Als Apostolischen Administrator ist Freistetter dem Papst direkt zur Rechenschaft verpflichtet und kann keine Entscheidungen treffen, die den nachfolgenden Bischof binden würden.

Visitation der Diözese Gurk

Die Ernennung Freistetters erfolgte nun nachdem der Salzburger Erzbischof Franz Lackner mit seinem Team die Diözese gurk von Jänner bis März 2019 visitierte und ein umfassendes Lagebild erhob.
Zudem erfolgte die Ernennung Freistetters wenige Tage bevor Diözesanadministrator Guggenberger, nach knapp einem Jahr im Amt, umfassende Befügnisse erhalten hätte.

Gute Interimslösung

Kardinal Christoph Schönborn zeigt sich erfreut über Freitstetters Ernennung und hält sie für eine "gute Interimslösung auf dem Weg der Heilung der Diözese Gurk".
Zudem sei ihm seitens des Vatikans zugesichert worden, dass die Ernennung eines neuen Bischofs zügig folgen würde.

"Unverständlich und fatal"

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer kann Guggenbergers Abberufung nicht nachvollziehen. "Diese Entscheidung wirkt wie ein Brandbeschleuniger und signalisiert, dass die Kirchenführung kein Interesse an Transparenz sowie an der Aufarbeitung der Ära Schwarz hat", betont Köfer.
Für ihn ist klar, dass die Kirche mit dieser Entscheidung den Schaden nochmals vergrößert und das Ansehen der Kirche geschwächt hat. Dabei findet scheinbar eine "Opfer-Täter-Umkehr" statt, bei der jemand anderem der Schwarze Peter zugeschoben wird, so Köfer.

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