"Nachschau in der eigenen Seele halten"

- <f>Psychotherapeut und Theologe Arnold Mettnitzer</f> gestaltet den Auftakt zur Vortragsreihe im Thermenhotel Ronacher
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Das Hotel Ronacher in Bad Kleinkirchheim startet Vortragsreihe mit drei Referenten – "ein Alpbach für die Seele."
BAD KLEINKIRCHHEIM. "Bei uns im Haus erlebt der Gast ein breites Spektrum des Wohlbefindens für Körper, Geist und Seele", so Simone Ronacher über das Thermenhotel in Bad Kleinkirchheim. "Ich denke, dass der Mensch über Heilwasser und Gourmetküche hinaus auch geistige Inspiration sucht." Deshalb sei im Gedankenaustausch mit dem Theologen und Psychotherapeuten Arnold Mettnitzer die Idee entstanden, eine Art „Alpbach für die Seele“ ins Leben zu rufen.
Mettnitzer hält es ebenfalls für einen gelungenen Ansatz, in einem "Wellnesshotel auch in der eigenen Seele Nachschau zu halten". Denn: "Dort entscheidet sich, ob ich von einem gelungenen Leben sprechen kann, oder aber zu jenen gehöre, die – als Original geboren – drauf und dran sind, als billige Kopien durchs Leben zu gehen", so Mettnitzer.
Ein gelungenes Leben
Zum Auftakt am kommenden Montag spricht Mettnitzer darüber, wie Leben gelingen könnte. "Gelungenes Leben", so der Theologe, "schließt die Erkenntnis ein, dass uns gerade die schönsten Dinge im Leben geschenkt und nicht das Ergebnis unserer Leistung sind.“ Gelingen könne ein Leben – so der Therapeut – nur gemeinsam mit anderen.
"Wir bleiben Gemeinschaftswesen", zitiert er aus der Neurobiologie. Gemeinsam erzeuge man eine Qualität, zu der ein Mensch alleine nicht in der Lage wäre. Demnach gibt es einen ganz klaren Unterschied zwischen Erfolg und Gelingen. Mettnitzer betont dies, weil "die Ich-Aktie Mensch auf Dauer nicht funktioniert". "Wenn Menschen auf dem Rücken der anderen ihre Pfauenräder schlagen und andere zum Laufsteg ihrer eigenen Eitelkeiten machen", kann Leben auf Dauer nicht funktionieren. Darüber hinaus wären viele Menschen ja gerade deswegen so unglücklich, weil sie „um jeden Preis“ glücklich werden wollen und dabei auf ihre innersten Bedürfnisse vergessen, so Mettnitzer.
Gut zu sich selbst sein
Dies sei eine der Paradoxien des Lebens. "Ich kann zu anderen nur in dem Maß gut sein, in dem ich gelernt habe zu mir selbst gut zu sein", sagt der Therapeut. "Wer das eine will, muss das andere pflegen.“ Wer sich so auf den Weg mache und dabei auch ins Leben anderer hineinwandere, könne bald merken, „wie sehr das auch das eigene Wohlbefinden steigert“.
Für die Vortragsreihe wünscht sich der Referent, "wenigstens eine Ahnung davon zu vermitteln, wie gut es einem Menschen tun kann, sein Leben aus einer neuen Perspektive zu betrachten und dabei in sich Potenziale zu entdecken, von denen er bis jetzt u.U. gar keine Ahnung hatte.“ So könnten Menschen Originale bleiben, statt "schön gehaltene 08/15-Existenzen" zu sein.
Die Vortragsreihe gestaltet Mettnitzer gemeinsam mit dem Mediziner Johannes Huber und dem Publizisten Heinz Nußbaumer.
Zur Sache – Vortragsreihe im Ronacher
Details zum Programm gibt es hier.
Reservierungen unter: thermenhotel@ronacher.com





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