Wirkungsbericht

So half die Caritas Kärnten 2019!

Wirkungsbericht 2019 der Caritas Kärnten: 2,55 Millionen Euro wurden gespendet. Doch wofür wurden diese eingesetzt?

KÄRNTEN. Die Caritas Kärnten präsentierte heute ihren Wirkungsbericht 2019, der nun gedruckt und digital vorliegt. Laut EU-SILC-Studie waren 2019 94.000 Kärntner oder 17 Prozent der Einwohner unseres Bundeslandes armuts- oder ausgrenzungsgefährdet – um ein Prozent mehr als 2018. 
Die Caritas spürt das: 6.492 wurden 2019 durch die Sozialberatung und -hilfe finanziell unterstützt, davon 2.590 Kinder. Caritas-Direktor Ernst Sandriesser berichtet Genaueres: "Während die Antragstellungen gegenüber 2018 leicht rückläufig waren, hatten wir im Vorjahr eine Zunahme bei der Sozialhilfe um 23 Prozent und bei den Beratungen um sieben Prozent. Wir betreuen intensiver, auch weil die Problemlagen komplexer geworden sind."

Familienberatung bis Chat-Beratung

Weitere Zahlen: Ein Plus von 6,42 Prozent gab es bei den hilfesuchenden Menschen in der Familien- und Lebensberatung sowie Männer- und Suchtberatung. Beraten ließen sich 5.603 Kärntner in 20.920 Gesprächen oder sie nahmen Psychotherapien in Anspruch. Das Telefon der Telefon-Seelsorge klingelte 14.245 Mal, Online- und Chat-Beratung unterstützten 227 Mal.

Caritas leistet auch Katastrophenhilfe

Geld fehle laut Caritas vor allem Alleinerziehern, Familien mit mehreren Kindern, älteren, körperlich oder psychisch kranken Menschen. Für sie flossen ca. 180.000 Euro an Überbrückungshilfen in 809 Fällen, allein fürs Wohnen und mit Bekleidungsgutscheinen im Wert von 325.000 Euro. In der Tagesstätte für Wohnungslose "Eggerheim" wurden 6.935 warme Mahlzeiten ausgeteilt und 8.721 Beratungen durchgeführt. Täglich zählt das "Eggerheim" 62 Besucher. 
Für betroffene Familien in Oberkärnten gab es von der Caritas nach den schlimmen Unwettern Soforthilfen von 89.200 Euro im Rahmen der Katastrophenhilfe. 

2,55 Millionen Euro an Spenden

666 Freiwillige und 6.602 Spender unterstützten die Caritas dabei, anderen zu helfen. Und das tut sie auch durch Dienstleistungen in den Bereichen Pflege, Menschen mit Behinderung, Schulen und Kinderbetreuung. "Sie hat 2019 in allen Bereichen mehr als 46,4 Millionen Euro eingesetzt. Die Kosten für die Administration betragen nur schlanke 4,57 Prozent", erklärt die kaufmännische Geschäftsführerin Marion Fercher. "Die Verwendung der Mittel wird mehrfach überprüft. Wir garantieren einen verantwortungsvollen Umgang damit."
Geld- und Sachspenden betrugen 2019 an die 2,55 Millionen Euro, mehr als 1,8 Millionen Euro wurden für Menschen in finanziellen, sozialen und seelischen Notlagen ausgegeben, 660.000 Euro wurden von den Spendern für Ernährungs- und Bildungsprojekte der Auslandshilfe zweckgewidmet. 

Corona-Krise deutlich spürbar

Die Corona-Krise merkt die Caritas deutlich. Rund 600 Menschen haben sich seit Ausbruch der Krise bis Mitte Mai an die Caritas gewandt, etwa ein Drittel von ihnen war noch nie mit der Organisation in Kontakt. Die Suchtberatung hat in diesem Zeitraum um 100 Prozent zugenommen (337 Beratungen). Allein bei Männern haben im Mai 2020 die Neuanträge um Sozialhilfe um 137 Prozent zugenommen. 
Sandriesser rechnet damit, dass durch die Corona-Krise soziale Ungleichheit zunehmen wird: "Neben Arbeitslosigkeit sind Einsamkeit und Isolation die verheerenden Nebenwirkungen von Covid-19. Deshalb muss uns in Zukunft etwas Besseres einfallen als social distancing und Besuchsverbote."

Freie Plätze in Caritas-Schulen

Da die Arbeitslosigkeit hoch ist, könnten Pflege-Berufe zunehmend attraktiver werden. Die Caritas-Schulen haben noch freie Plätze für das kommende Schuljahr – für die Ausbildungen Fach-/Diplomsozialbetreuer in der Altenarbeit inklusive Pflegeassistenz und Fach-/Diplomsozialbetreuer in der Behindertenbegleitung. Auch Zivildiener sind bei der Caritas herzlich willkommen.  
Sandriesser bittet die Kärntner, die Arbeit der Caritas, die nächstes Jahr das 100-Jahr-Jubiläum feiert, weiterhin zu unterstützen. 

Alles zu Spendenmöglichkeiten:
www.caritas-kaernten.at/spenden