Auftragsvergabe
Einsatz für Vergabe öffentlicher Aufträge an Kärntner

Im Einsatz für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen an Kärntner Firmen: Volkmar Fussi | Foto: WKK
  • Im Einsatz für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen an Kärntner Firmen: Volkmar Fussi
  • Foto: WKK
  • hochgeladen von Vanessa Pichler

Kärntner Betriebe sollen noch stärker bei der Auftragsvergabe durch die öffentliche Hand berücksichtigt werden. Dafür setzt sich der Fachgruppen-Obmann der Kärntner Werber ein. Und er hat anscheinend Erfolg.

KÄRNTEN. Volkmar Fussi, Fachgruppen-Obmann der Kärntner Werber, nutzte nun in einem Landtagsausschuss die Möglichkeit, um über seine Erfahrungen mit der Vergabe von öffentlichen Aufträgen in Kärnten zu berichten. Ausgangspunkt war der Bericht des Landesrechnungshofes vom Oktober 2019, wonach unter anderem Auftragsvergaben bei Landesunternehmen kritisiert wurden. 

"Moralische Verpflichtung"

Fussi appellierte an die öffentliche Hand – wie Bürgermeister, Landesregierung, Landtag und Landesgesellschaften –, dass sie eine moralische Verpflichtung hätten, alles rechtlich Zulässige zu unternehmen, damit öffentliche Aufträge auch von heimischen Betrieben – nicht nur im Bereich der Werbebranche – ausgeführt werden können. Er nannte zum Beispiel den Ankauf von Büroartikeln, die Ausschreibung von Werbekonzepten, von Druckaufträgen, Reinigungsleistungen oder Abfalltransporte. Fussi nannte negative Beispiele: "Wir hören von Fällen, wo Abfalltransporte nicht von regionalen Betrieben, sondern von Firmen aus Graz erledigt werden. Oder Broschüren des Landes in Oberösterreich gedruckt und Schülertransporte nach Slowenien vergeben werden."

Infomaterial und Aktionen

Die Wirtschaftskammer versuche, mit Aktionen ("Heimkaufen") und regelmäßigen Veranstaltungen sowie mit Information auf das Thema aufmerksam zu machen. Das "Handbuch zur Regionalvergabe mit Praxisbeispielen" gibt es mittlerweile in der vierten Auflage. Es wird öffentlichen Auftraggebern zur Verfügung gestellt und beantwortet auch die Frage, wie man bei öffentlichen Aufträgen rechtskonform regionale Betriebe beschäftigen kann. 

Erfolge mit dem KWF

Die Fachgruppe Werbung habe gekämpft und ein Umdenken bei den Landesgesellschaften erreicht. Fussi informierte, dass die KWF-Grafikaufträge, die bisher nach Wien abgeflossen sind, nach Ankündigung des KWF-Vorstandes nun in Kärnten bleiben sollen. "Wir haben nicht locker gelassen und die Missstände bei der Auftragsvergabe durch die öffentliche Hand angeprangert", so Fussi.

FPÖ sieht ihre Forderungen bestätigt

FPÖ-Landesparteichef Gernot Darmann, Obmann des Kontrollausschusses, sieht in Fussis Ausführungen eine Forderung der Freiheitlichen bestätigt. Im Landtagsausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Mobilität sei heute der FPÖ-Antrag behandelt worden, dass alle Kärntner Unternehmer faire Chancen bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen haben sollen. 
"Die FPÖ steht für faire Chancen bei der Auftragsvergabe. Wir werden alle Möglichkeiten im Kontrollausschuss nutzen, um weiterhin gemeinsam mit dem Landesrechnungshof fragwürdige Auftragsvergaben etwa an Wiener Agenturen aufzudecken und im Zuge unserer Kontrollarbeit auch öffentlich machen", so Darmann.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.