Equal Pay Day
Frauen in Kärnten bekommen 19,6 Prozent weniger Gehalt

ÖGB Landesfrauensekretärin Christina Summerer, ÖGB Landesfrauenvorsitzende Waltraud Rohrer und ÖGB Landesvorsitzender Hermann Lipitsch  präsentierten die Zahlen und Fakten zum Equal Pay Day 2019 | Foto: ÖGB-Frauen Kärnten
  • ÖGB Landesfrauensekretärin Christina Summerer, ÖGB Landesfrauenvorsitzende Waltraud Rohrer und ÖGB Landesvorsitzender Hermann Lipitsch präsentierten die Zahlen und Fakten zum Equal Pay Day 2019
  • Foto: ÖGB-Frauen Kärnten
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Der 21. Oktober markiert den Equal Pay Day 2019 in Kärnten. Statistisch betrachtet arbeiten Kärntnerinnen ab diesem Tag gratis.

KÄRNTEN. Der Equal Pay der ist der Tag, an dem Männer bereits so viel verdient haben, wie Frauen erst am Ende des Jahres. In Kärnten fällt dieser Tag heuer auf den 21. Oktober. Damit verdienen Kärntnerinnen durchschnittlich 19,6 Prozent weniger als Männer.
"Das durchschnittliche Jahreseinkommen von Frauen bei Vollzeitarbeit in Kärnten beträgt 40.354 Euro. Männer hingegen haben ein Jahreseinkommen von durchschnittlich 50.171,- Euro“, erklärt die ÖGB Landesfrauenvorsitzende Waltraud Rohrer.

Bewusstsein schaffen

Die unbezahlte Haushaltsarbeit sowie die Kinderbetreuung werden immer noch hauptsächlich von Frauen verrichtet. Im Schnitt arbeiten sie 27 Stunden die Woche unbezahlt, Männer nur 16 Stunden. Hat zur Folge, dass Frauen häufig in die Teilzeitarbeit gedrängt werden, um Haushalt und Familie mit versorgen zu können.
Neben weniger Freizeit und gesundheitlichen Auswirkungen, beeinträchtigen unbezahlte Arbeit und Teilzeitarbeit auch die Karrierechancen von Frauen. „Der Einkommensnachteil schlägt sich natürlich auch in geringeren Pensionsansprüchen nieder - Frauen sind der realen Gefahr ausgesetzt, in die Altersarmut zu rutschen“, so Rohrer.

Gegen Lohnunterschiede

Vor 40 Jahren wurde das Gleichbehandlungsgesetz beschlossen, mit dem vor allem die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern geschlossen werden sollte. Dies ist jedoch immer noch nicht zur Gänze gelungen, weshalb die ÖGB-Frauen verpflichtende Einkommensberichte in Unternehmen ab 100 Arbeitnehmern fordern.
Doch auch ein Rechtsanspruch auf einen kostenlosen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr, um Müttern die Vollzeitarbeit zu ermöglichen, zählt zu den Forderungen der ÖGB-Frauen. Weiters wollen sie einen flächendeckenden Ausbau der Ganztagesschulen und Anreize für partnerschaftliche Teilung im Sozial- und Steuersystem.

„Mit der Anrechnung der Karenzzeiten, dem Rechtsanspruch auf den Papamonat sowie dem Rechtsanspruch auf Pflegekarenz und Pflegeteilzeit konnten wichtige Meilensteine erreicht werden, um die Situation von Frauen, Müttern und Familien zu verbessern.
Der logische nächste Schritt muss also sein, dass der Papamonat auch bezahlt wird, um den Familien die Inanspruchnahme ohne finanzielle Nachteile zu ermöglichen.“Hermann Lipitsch, ÖGB Landesvorsitzender

Einkommensunterschiede in Kärnten

Spittal-27,4%
Villach Land-23,5%
Villach Stadt-22,7%
Wolfsberg-22%
Kärnten-19,6%
Klagenfurt Land-19,1%
Völkermarkt-19%
Feldkirchen-18,7%
St. Veit-18,7%
Hermagor-18,2%
Klagenfurt Stadt-15%

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