Italien lockt mit viel mehr als nur der Nähe

Business Lunch auf der Mailänder Expo: EAK-Chefin Sabrina Schütz-Oberländer und Gerd Leitner | Foto: WOCHE
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Seit zwölf Jahren bemüht sich Sabrina Schütz-Oberländer als Geschäftsführerin der Entwicklungsagentur mit ihrem Team Unternehmen nach Kärnten zu bringen – mit großem Erfolg. Seit einigen Jahren ist Italien der Hauptmarkt für Ansiedelungen in Kärnten – die Expo in Mailand bot deshalb Gelegenheit für einen Business Lunch der besonderen Art: im Österreich-Pavillon.
"Wir haben vor neun Jahren begonnen, den italienischen Markt zu bearbeiten – lange bevor er tatsächlich interessant wurde", erinnert sich Schütz-Oberländer. Als es schließlich so weit war, waren die Kärntner bereits vertreten. "Wir haben ein gutes Netzwerk an Anwälten, Steuerberatern und Experten aufgebaut."

Türe Richtung Osten
Bis dahin stammten zwei Drittel der ausländischen Ansiedelungen in Kärnten aus Deutschland. Heute kommen rund 80 Prozent aus Italien. "Das hat mehr Gründe als nur die geographische Nähe", so Schütz-Oberländer. Es sei die österreichische Qualität, die ein Zugpferd ist, ebenso Arbeitsrecht und Steuergesetz. Außerdem: der geplante Sprung italienischer Unternehmen Richtung Osten. "Die Türe zu den Ländern der ehemaligen Donau-Monarchie ist mehr als offen", weiß die EAK-Chefin aus Erfahrung.
Mit Herzblut ist Schütz-Oberländer bei der Sache – nicht nur in Italien, sondern in den letzten Jahren auch im Aufbau des slowenischen Marktes. "Man muss die Region lieben, um sie vermarkten zu können", sagt sie klar. Auf sie trifft das im Fall von Kärnten zu; auf ihre Mitarbeiter auch. "Ich hatte stets Glück mit meinem Team", streut sie den Kollegen Rosen. "Sie haben die Projekte mit Enthusiasmus begleitet."

Ansiedelungen florieren
Nun aber ist das Ende der Entwicklungsagentur geplant. Ende das Jahre wird sie aufgelöst. "Wir wissen noch nicht, wohin die Aufgaben wandern", so Schütz-Oberländer über die aktuelle Situation. Irgendwie müsse es aber weitergehen. "Ich gehe aber davon aus, dass das Land weiter Gründungen und Ansiedelungen forciert", ist sie überzeugt. "Nur so schafft man Arbeitsplätze und auch Perspektive."
Was sich in den letzten Jahren getan hat, zeigt die Bilanz der Entwicklungsagentur. "Wir haben mehr als 300 Unternehmen angesiedelt", so die Geschäftsführerin. Damit seien insgesamt 4.450 Arbeitsplätze geschaffen und 600 gesichert worden. "Das IHS bescheinigt uns eine jährliche Brutto-Wertschöpfung von 360 Millionen Euro", ist Schütz-Oberländer stolz auf das Erreichte.
Bis Ende des Jahres ist die Entwicklungsagentur noch operativ tätigt und setzt das für 2015 geplante Programm um. "Es gibt ein Budget, das abzuarbeiten ist", sagt Schütz-Oberländer. Nach Mailand verschlug sie eine Kunststoffmesse und eine Standortpräsentation. Anfang Juli kehrt sie nochmal auf die Expo zurück. "Mit Partnern präsentieren wir den Forschungsplatz Österreich", kündigt sie an. Außerdem ist ein Kärnten-Tag in Kooperation mit der Kärnten Werbung geplant. Wie es für sie weitergeht, verrät Schütz-Oberländer nicht. "Ansiedelungen nach Kärnten zu holen, ist seit zwölf Jahren mein Anliegen", sagt sie. "Man wird sehen, was die Zukunft bringt."

Der Geschmack des Waldes auf der Expo
Im Österreich-Pavillon auf der Mailänder Expo trifft man auf jede Menge Heimat - 55 Bäume und insgesamt 12.000 Pflanzen säumen die Halle. Man will damit auf die Bedeutung der Luft für das Leben aufmerksam machen. Auch bei den Speisen geht es heimatlich zur Sache. Österreichische Spitzenköche - darunter auch Hannes Müller von der "Forelle" am Weißensee - haben Speisen kreiert, die nach Wald schmecken. Darunter finden sich etwa ein Waldeis oder eine Wald- und Wiesenjause.

Zur Sache - Menü
Im Österreich-Pavillon auf der Expo gibt es Speisen, die von österreichischen Köchen kreiert wurden:

Holzmehlbrot mit Fichtenwipfelbutter

Wald- und Wiesenjause mit Bauernbrot, Fichtenwipfelbutter, Wild-Salami, eingelegten Waldpilzen und Wiesenkräutern

Rehschulterragout im Blätterteigkipferl

Wildschweinragout und Tannenwipfelsirup, Wälder Schokolade und Einkorn

Topfen-Preiselbeer-Schmarrn
mit karamelisierten Walnüssen

Business Lunch auf der Mailänder Expo: EAK-Chefin Sabrina Schütz-Oberländer und Gerd Leitner | Foto: WOCHE
Im Österreich-Pavillon macht man einen Spaziergang durch heimische Wälder

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