"Noch abhängig"
Wie Kärntnermilch und Villacher Bier Gasausstieg sehen

Helmut Petschar (Kärntnermilch) und Thomas Santler (Villacher Brauerei) | Foto: MeinBezirk.at/Privat
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Kärntnermilch und Villacher Brauerei: Warum man aktuell noch Gas braucht, welche Pläne es künftig gibt.

KÄRNTEN. "Allein das Bundesland Kärnten braucht derzeit rund 1,5 Terawattstunden Gas pro Jahr. Drei Viertel davon gehen an die Industrie und ihre zumeist Hochtemperaturprozesse", merkte die Industriellenvereinigung zuletzt in einer Aussendung an. Das Gas kommt größtenteils aus Russland. Was ein plötzlicher Lieferstopp für Kärntner Betriebe bedeuten würde? Die Woche fragte bei der Villacher Brauerei und Kärntnermilch nach.

"Sind sehr von Gas abhängig"

Kärntnermilch-Direktor Helmut Petschar: "Wir benötigen relativ viel Gas für das Betreiben des Dampfkessels. Wir haben vor Jahren aus umwelttechnischen Gründen von Heizöl Schwer auf Gas umgestellt. Die Leitungen haben wir aber noch belassen, so könnten wir momentan noch mit Heizöl Leicht heizen." Das Heizen mit Öl wäre also im Notfall möglich, allerdings gäbe es laut Petschar hier den "Kosten- und auch den Umweltfaktor".

"Raus aus Gas"

Im Hintergrund laufen seit einem Jahr Gespräche zwischen der Kärntnermilch und der Kelag mit Blick auf einen Anschluss der Kärntnermilch an das Fernwärmenetz. Petschar: "Wir wollen raus aus dem Gas aus Russland. Es ist ganz klar unser Ziel, auf dieses Gas künftig zu verzichten." Der Plan in Zusammenarbeit mit der Kelag sieht den Gasausstieg bereits im nächsten Jahr vor.

Gas für Brauprozess

Bei der Villacher Brauerei benötigt man Gas unter anderem für die Beheizung der Sudkessel. "Ohne Gas könnten wir de facto nicht brauen", erklärt mit Thomas Santler der Vorstand der Vereinigten Kärntner Brauereien AG. Ein Einsatz eines anderen Energieträgers wäre zwar "mittel- bis langfristig möglich", "aber technisch aufwändig und daher mit hohen Kosten verbunden", führt Santler weiter aus.

Überlegungen gibt es

Dennoch gebe es "Überlegungen, wie man die Abhängigkeit von Gas verringern kann". Im Moment sei man jedoch noch auf das Gas angewiesen.

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