Wirtschaftskammer-Wahl 2020

WK-Wahl: Mandl als unangefochtener Wahlsieger

Bei der Wirtschaftskammer-Wahl in Kärnten baute der Wirtschaftsbund seine Mehrheit um  13,27 Prozentpunkte auf rund 77,29 Prozent aus.

KLAGENFURT. Am 4. und 5. März waren ingesamt 35.273 Mitglieder der Wirtschaftskammer Kärnten aufgerufen, ihre Interessenvertretung zu wählen. Heute lag das Ergebnis vor.

Zweiter Platz für Freiheitliche Wirtschaft

Der Wirtschaftsbund erreichte 77,29 Prozent der Stimmen – das sind 13,27 Prozentpunkte mehr als bei der Wahl 2015. Der zweite Platz ging mit 7,46 Prozent der Stimmen an die Freiheitliche Wirtschaft (2015: 15,07 Prozent), sie verlieren aber die Hälfte ihrer Wählerschaft. Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband erreichte 6,24 Prozent (2015: 11,82 Prozent), während die Grüne Wirtschaft ihren Wähleranteil von 7,23 Prozent auf 7,44 Prozent nur sehr leicht erhöhen konnte. Erstmals angetreten sind die „Unos“ mit Christian Weinhold. Sie bekamen 0,9 Prozent der Stimmen. Der Rest entfällt auf Namenslisten.

Niedrige Wahlbeteiligung

Während bei der letzten Wahl 29,2 Prozent aller Mitglieder zu Urne gingen, waren es diesmal 28,16 Prozent. Bemerkenswert war der Anstieg an Wahlkartenwählern.

Mandl von Ergebnis überrascht

Der wiedergewählten Präsident Jürgen Mandl hatte selbst diesen Stimmenzugewinn nicht erwartet. Der Wahlsieger bekräftigte bei der Präsentation des Wahlergebnisses: „Wir werden mit derselben Intensität für Kärntner Unternehmen weiterarbeiten.“
ÖVP-Landesparteiobmann Martin Gruber wertet den Wahlerfolg als ein klares Signal der Kärntner Wirtschaft: „Die Kärntner Wirtschaftstreibenden haben damit klar zum Ausdruck gebracht, dass sie eine gewichtige Stimme in der Interessensvertretung wollen und dass nur Jürgen Mandl diese gewichtige Stimme sein kann.“

Gedämpfte Stimmung bei den restlichen Kandidaten

Der Kandidat der Freiheitlichen Wirtschaft, Günter Burger, zeigte sich über das schlechte Ergebnis im Angesicht der politischen Großwetterlage dennoch positiv gestimmt.
Fredy Trey vom Sozialdemokratischen Wirtschaftsverband gestand, das Wahlziel trotz gut geführten Wahlkampfes nicht erreicht zu haben. Der politische Trend sei nicht in die Waagschale geflossen und verwies auf die Diskussion über die 35-Stunden-Woche.
Markus Ertl von der Grünen Wirtschaft sieht sich in seiner Mission gestärkt und betonte: „Wir sorgen auch weiterhin für Transparenz im Haus, das wir als unsere Hauptaufgabe sehen.“

Vorläufiges Ergebnis der Wirtschaftskammer-Wahl 2020

• Wirtschaftsbund: 77,29 Prozent
• Freiheitliche Wirtschaft: 7,46 Prozent
• Grüne Wirtschaft: 7,44 Prozent
• Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband: 6,24 Prozent
• Unos: 0,9 Prozent
• Wahlbeteiligung: 11.035 Stimmen, 29,2 Prozent 

Vorläufige Mandatsverteilung im Wirtschaftsparlament

• Wirtschaftsbund: 599
• Freiheitliche Wirtschaft: 104
• Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband: 73
• Grüne Wirtschaft: 37
• Unos: 4
• Namenslisten: 5