Drei Tage "Literatur für alle"
Pop, Politik und Literatur beim Festival in Schlierbach

Foto: Doris Meixner
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Vierte Auflage des oö. Literaturfestivals "4553" von 29. August bis 1. September 2019 in Schlierbach.

SCHLIERBACH. Das regelmäßig stattfindende Literaturfestival gibt sich wieder die Ehre und feiert sich gleichzeitig selber. 20 Jahre „Literarische Nahversorger“ sind allemal ein guter Grund dafür. Vom 29.08. bis zum 01.09. 2019 ist Schlierbach wiederum das Zentrum deutschsprachiger Gegenwartsliteratur. Das erfolgreiche Literaturfest, das es nun zum vierten Mal gibt, präsentiert dem Publikum einen Querschnitt durch das aktuelle deutschsprachige Literaturgeschehen.

Über 20 Autorinnen und Autoren lesen aus ihren jüngsten Arbeiten. Zwar ist wieder ein besonderes Augenmerk auf die oberösterreichische Literaturszene gelegt, aber auch prominente Gäste aus Deutschland werden hier sein. Mehrere ausschließlich für das Festival produzierte Projekten werden vorgestellt, so eine neue Arbeit  von Thomas Arzt, „Die Gegenstimme“, die vom Theater Kirchdorf darstellerisch umgesetzt wird, oder das demnächst erscheinende Opus Magnum von Hans Eichhorn mit dem Titel „fast“.

Ein weiterer Festivalschwerpunkt liegt auf ganz aktuellen Romanen, wie zum Beispiel auf jenen von Vea Kaiser, Barbara Zeman, Judith W. Taschler oder Philipp Weiss. Vladimir Kaminer wird am Samstag, 31.08., als Headliner für ausgelassene Stimmung sorgen. Ein weiterer thematischer Bogen, der sich über das Festival spannt, geht der Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Politik nach. Ein hochkarätig besetztes Literaturgespräch, die Performance von Lydia Haider und Puneh Ansari, die Lesungen von Olga Flor und Ilija Trojanow bilden hier die Höhepunkte. Für die körperliche Ertüchtigung zwischendurch sorgen Wein und Käse.

Konzerte namhafter Musikacts

Am Abend gibt es Konzerte namhafter Musikacts, wie jenes des Bachmannpreisträgers Tex Rubinowitz, der als DJ auftreten wird, oder des Singer-Songwriters Felix Kramer. Ein witzig-akademisches Popseminar von und mit der Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl sowie mit dem Schriftsteller Erwin Einzinger bilden den Abschluss dieses Festivalfadens.
Die Lesungen finden vor allem in den Räumlichkeiten des Stiftes Schlierbach statt, von der alten Bibliothek bis zum Bernardisaal. Ein zusätzlicher Fokus liegt auf dem Kinderprogramm. Märchen werden da erzählt, philosophiert wird mit ihnen, eine Lesung im Dunkeln lässt erschauern, eine Kreativwerkstatt aktiviert und natürlich: Lustig wird’s!

Zwei rote Fäden

Zwei feine rote Fäden spannen sich über das Festival. Einer davon geht der Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Politik nach. Die Performance von Lydia Haider und Puneh Ansari, die Lesungen von Olga Flor und Ilija Trojanow gehören hier ebenso dazu wie die Uraufführung eines Textes von Thomas Arzt, Die Gegenstimme. Eine Erzählung, der vom Theater Kirchdorf als szenische Lesung im öffentlichen Raum präsentiert wird. Auch das inzwischen fest etablierte Literaturgespräch widmet sich dem Thema. Dabei diskutieren die Literaturkritikerin Daniela Strigl und die Autoren/Autorinnen Lydia Haider, Philipp Weiss und Vladimir Kaminer.

Dass Literatur weiblich ist, manifestiert sich am Freitag. An diesem Tag finden sich ausschließlich Frauen auf dem Lesungsprogramm. Die Literaturwissenschaftlerin Daniela Strigl stellt in einem Gespräch mit Brita Steinwendtner ihre neue Ausgabe von Werken Peter Roseggers vor, die Feminismusforscherin Petra Ungar führt sowohl in die Performance des Duos Lydia Haider und Puneh Ansari als auch in die Lesung von Olgar Flor ein, im Cafè Panorama liest Barbara Zeman aus ihrem Debütroman und schließlich finden noch zwei Veranstaltungen mit den österreichischen Starautorinnen Judith W. Taschler und Vea Kaiser statt.

20 Jahre Literarische Nahversorger

Zum runden Geburtstag meint Friederike Zillner aus dem Team der Literarischen Nahversorger: "Seit 20 Jahren sind die Literarischen Nahversorger integraler Bestandteil des Schlierbacher Kulturlebens. Das soll – auch mit einer Geburtstagstorte und der Musik von Lost&Found (Christina Reichsthaler/Christoph Radinger) – gefeiert werden. Seit 1999 waren 150 Autoren und Autorinnen aus dem In- und Ausland bei uns zu Gast, etablierte Stimmen ebenso wie solche, die es noch werden sollten. Arno Geiger gehört hier ebenso dazu wie Reinhard Kaiser-Mühlecker, Christoph Ransmayr, Juli Zeh und Marlene Streeruwitz. Diese und viele anderen Namen beweisen augenscheinlich wie falsch das oft in Stellung gebrachte Vorurteil, die Provinz sei nicht zu haben für literarisch Anspruchsvolle, tatsächlich ist. Besonders unser Publikum, das sich bei über 100 Lesungen immer wieder Bann von Geschichten begeben hat, um dann bereichert, nachdenklich und oft auch lachend aus dem dunklen Theatersaal wieder aufzutauchen und bei Käse und Wein anzuknüpfen an die literarische Welt."

Moderate Eintrittspreise

Die Eintrittspreise sind bewusst moderat gehalten. Gemäß dem Motto „Literatur für alle“ sollen alle Lust bekommen, an diesem Fest teilzunehmen. Infos und Tickets unter: www.literarischenahversorger.at oder in den Vorverkaufsstellen im Infoladen Kirchdorf und in der Pforte Stift Schlierbach.

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Foto: Cityfoto
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