Alpineum Hinterstoder
Von den Holzknechten bis zum alpinen Skiweltcup
Das Alpineum in Hinterstoder macht die Vergangenheit lebendig und für die Besucher zum Erlebnis. Die BezirksRundschau war in der spannenden Ausstellung zu Gast und hat sich erneut nach einem originellen Exponat umgeschaut.
HINTERSTODER. Das preisgekrönte Alpineum in Hinterstoder hat mit einem "verstaubten" Heimatmuseum rein gar nichts zu tun. Verbindungen vom Einst zum Jetzt herzustellen, ist das Grundkonzept des modernen Baus mit seiner umfangreichen Sammlung an historischen und zeitgenössischen Exponaten. Der Bogen spannt sich von der Vergangenheit des Stodertales und der lebensgefährlichen Arbeit der Holzknechte über die alpinistische Erschließungsgeschichte des Toten Gebirges bis hin zur Entwicklung des Skilaufs von seinen Anfängen bis zum alpinen Skiweltcup.
"Hoiz no Toi": Angelika Diesenreiter über die Arbeit der Holzknechte
Ohne Schmalz kein Schmalz
Insgesamt ist das Alpineum in fünf Ebenen unterteilt. Die unterste ist dem Holz und der Holzbringung gewidmet. "Das war im Jahr 1998 unser Bezug zur oö. Landesausstellung", erklärt Angelika Diesenreiter. "Bis heute ist das Holz für Hinterstoder ein bedeutender Wirtschaftszweig geblieben." Anschaulich wird gezeigt, wie gefährlich die Arbeit im Holz war, wie die Baumstämme abtransportiert – geflötzt – wurden und auch, wie die Holzknechte gehaust und sich ernährt haben. "Ein alter Holzknecht hat mir erzählt, dass er in der Woche bis zu einem Kilo Schmalz gebraucht hat", erzählt Diesenreiter. "Sogar in den Kaffee hat er es hineingetan, weil die Arbeit so anstrengend war."
Eine weitere Ebene zeigt die Entwicklung des Skisports von den Anfängen bis zur Gegenwart, inklusive der alpinen Skiweltcuprennen im Stodertal. An Abfahrts-Weltmeister Hannes Trinkl kommt man selbstredend nicht vorbei. Beim Ski-Simulator kann man sein Talent unter Beweis stellen. Auch so manches Jux-Objekt und Kuriositäten wie der rote runde "Kreisski" sind auf dieser Ebene ausgestellt.
Schließlich widmet sich das Alpineum auch Themen wie dem Bergrettungsdienst oder der Eroberung der heimischen Gipfel bis hin zum (Eis-)Klettern. Last, but not least würdigt das Museum auch den Maler und Bergsteiger Edward Theodore Compton (1849 bis 1921). Angelika Diesenreiter informiert: "Das Besondere an ihm ist, dass er nicht nur selbst viele Erstbesteigungen gemacht hat, sondern auch die großen Bergsteiger seiner Zeit bei ihren Begehungen begleitet und diese Touren illustriert hat. Er hat sogar Punkte in die Gemälde eingezeichnet, um die Route darzustellen." Er war immer wieder in Hinterstoder zu Gast, wodurch es zahlreiche Bilder aus Stoder von ihm gibt.
Visuelle und akustische Effekte
Videos, alte Filme, akustische Effekte und der oben erwähnte Skiabfahrts-Simulator machen die Vergangenheit lebendig und für kleine und große Besucher zum Erlebnis. Das Alpineum wurde nicht ohne Grund bereits zu einem der besten Ausstellungshäuser in ganz Europa gekürt.
Neben der ständigen Schau überrascht es immer wieder mit Sonderausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen. Die aktuelle nennt sich "Talschluss", wurde jedoch aufgrund von Corona nie wirklich eröffnet. Möglicherweise, so Angelika Diesenreiter, wird der ursprüngliche Ausstellungszeitraum verlängert. Auch für die nächsten Jahre gibt es schon wieder neue Pläne.
Das Ding der Woche im Alpineum
Wir waren zu Gast im Alpineum in Hinterstoder und haben davon einen kurzen Video-Streifzug gemacht. Dabei zeigt uns Angelika Diesenreiter auch eines ihrer Lieblings-Objekte aus der Ausstellung.
Ratet mit, was es mit unserem "Ding der Woche" auf sich hat!
zur Auflösung: Das Ding der Woche aus dem Alpineum in Hinterstoder
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