Vortrag am 12. Februar
Demenz schleicht sich auf leisen Sohlen an
KIRCHDORF. Anfangs selten, dann immer öfter, vergisst man aufs Zusperren der Haustür oder wie die eigene Unterschrift funktioniert. Und irgendwann vergisst man, dass man hier wohnt. „Ganz aufhalten lässt sich die Demenz nicht, aber bremsen“, sagt Doris Reitmayr, Demenz-Expertin der Volkshilfe. Sie hält am Dienstag, 12. Februar 2019, um 17 Uhr, im Lebensraum Kirchdorf der Volkshilfe im Brunnenweg 2 einen Vortrag zum Thema.
120.000 sind betroffen
Derzeit leiden rund 120.000 Menschen in Österreich an einer demenziellen Erkrankung. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl laut Prognose des Fonds Gesundes Österreich verdoppeln. Für die meisten an Demenz erkrankten Menschen gilt: Sie werden zu spät behandelt. Weil alle Anzeichen ignoriert und bagatellisiert werden. Weil die Krankheit tabuisiert wird und weil niemand wahrhaben möchte, dass ein paar Schalter im Kopf nicht mehr so funktionieren, wie sie noch vor ein paar Jahren funktioniert haben.
„Dabei wäre es so wichtig, die Demenz frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, weil es nur dadurch möglich ist, die Krankheit möglichst lange in einem leichten oder mittleren Stadium zu halten“, sagt Doris Reitmayr. Die Ergotherapeutin arbeitet seit 25 Jahren mit demenzkranken Menschen und deren Angehörigen.
Demenzkranke, die keine Behandlung erhalten, verfallen schnell, körperlich wie geistig. Sie vergessen auf das Essen und auf das Trinken, werden irgendwann als Akutfall ins Krankenhaus eingeliefert. „Man kann Demenz gut behandeln, wenn man sie erst einmal erkannt hat“, sagt Doris Reitmayr, „das Schlechteste, was man tun kann, ist sie zu ignorieren.“
Vortrag "Leben mit Demenz"
Vortrag der Volkshilfe-Demenz-Expertin Doris Reitmayr
Dienstag, 12. Februar 2019, 17 Uhr,
Lebensraum Kirchdorf, Brunnenweg 2
Eintritt frei – alle Interessierten sind herzlich willkommen
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