Neuer OÖGKK-Schwerpunkt für Senioren: „Zukunft 60+“

Foto: Peter Atkins - Fotolia

BEZIRK, OÖ (wey). Die OÖGKK ist verantwortlich für die Gesundheitsversorgung von rund 270.000 Senioren. Das neue Leistungsprogramm „Zukunft 60+“ soll den älteren Versicherten nicht nur mehr Jahre bringen, sondern auch mehr Jahre in Gesundheit. Dabei setzt die OÖGKK auf zwei Säulen: Einerseits auf moderne Therapieformen für die „großen Zivilisationskrankheiten“ des Alters, andererseits auf maßgeschneiderte Angebote zur Gesundheitsförderung der Zielgruppe.

Im Fokus: Demenz, Diabetes und Schlaganfall

Analysen der OÖGKK zeigen: Es sind vor allem die drei häufigen Zivilisations- krankheiten Demenz, Diabetes und Schlaganfall, die den Gesundheitszustand älterer Menschen über lange Zeit belasten können. Darum setzt die OÖGKK in
ihrem neuen Schwerpunkt „Zukunft 60+“ hier gezielte Maßnahmen, wie Direktorin Andrea Wesenauer erläutert: „Eine große Zahl unserer älteren Versicherten erkrankt an diesen Zivilisationskrankheiten. Die Belastung für die Patienten ist oft enorm, ebenso für die Angehörigen. Indem wir diesen drei Krank- heiten gezielt den Kampf ansagen, können wir großen Leidensdruck aus unserer Gesellschaft nehmen und die allgemeine Lebensqualität verbessern.“

Säule 1: Moderne Therapielösungen – besser leben mit der Krankheit
Demenz, Diabetes und Schlaganfall gelten derzeit als unheilbar. Um bereits Erkrankten eine möglichst gute Lebensqualität zu sichern, bietet die OÖGKK neu- artige Therapien und Maßnahmen zu allen drei Zivilisationskrankheiten an. Diese Angebote nach dem Modell einer integrierten Versorgung (IV) sind bundesweit einzigartig.

Ein Überblick:
• „Demenz: erkennen ∙ ansprechen ∙ handeln“: Unter diesem Titel haben OÖGKK, Land OÖ und die oö. Sozialdienste ein Programm zur integrier- ten Versorgung von Demenzkranken entwickelt. In neuartigen Demenz- beratungsstellen (DBS) beantworten Experten in einem verständnisvollen Umfeld die Fragen zur Erkrankung. Das niederschwellige Angebot richtet sich an Betroffene und Angehörige, die oft nur einen ungewissen Verdacht haben und daher nur zögerlich professionelle Hilfe aufsuchen. Dabei wäre eine rasch eingeleitete Therapie jedoch der wichtigste Hebel, um den Krankheitsverlauf bestmöglich zu bremsen. Die DBS bieten deshalb eine diagnostische Abklärung durch Fachärzte (Neurologie, Psychiatrie) und (neuro-)psychologische Testung. Das neu gestaltete Angebot läuft derzeit im Pilotbetrieb in den DBS der Stadt Wels und im Bezirk Kirchdorf.
Parallel zum DBS-Projekt wurden auch neue Leistungen für Tageszentren, Alten- und Pflegeheime aufgebaut, um die Fachbetreuer in den besonderen Pflegeanforderungen zu unterstützen.

• „Therapie aktiv – Diabetes im Griff“: Rund 330 Vertragsärzte der OÖGKK bieten in Oberösterreich bereits dieses strukturierte Betreuungsprogramm für Diabetiker an. Mehr als 9.500 Patienten sind schon im Programm eingeschrieben. Dabei arbeiten der (Haus-)Arzt und der Patient ein indivi- duelles Verhaltensprogramm aus, das ein möglichst beschwerdefreies Leben mit der Erkrankung ermöglicht. Im Zentrum stehen konkret formu- lierte Zielvereinbarungen, etwa ein bestimmtes Gewicht abzunehmen oder eine gewisse Wegstrecke wöchentlich zu gehen. Zudem erhalten die Erkrankten spezielle Diabetikerschulungen für ein besseres Verständnis der Erkrankung. Der Lohn für die Bemühungen ist beachtlich: Bei hoher Therapietreue können Diabetiker gefährliche Folgeerkrankungen gut abwenden und erreichen mittlerweile dieselbe Lebenserwartung wie ein gesunder Mensch. Das bestätigen die Experten aus dem Programm.

• „Schlaganfall: wissen ∙ erkennen ∙ handeln“: Bei einem Schlaganfall zählt sprichwörtlich jede Sekunde. Je früher das Ereignis erkannt und behandelt wird, desto besser stehen die Chancen, bleibende Schäden zu verhindern. Um das Zusammenwirken der einzelnen Partner (v.a. Allgemeinmedizin, Rettung, Krankenhaus, Rehabilitation) zu optimieren, haben die OÖGKK und das Land OÖ das österreichweit erste Pilotprojekt „Integrierte Versor- gung Schlaganfall“ gestartet. In enger Kooperation aller Beteiligten werden Rettungsketten, Versorgungsstrategien und Behandlungsmethoden genau analysiert. Durch diese interdisziplinäre Zusammenarbeit entsteht wert- volles Wissen, um die rasche und durchgängige Versorgung der Patienten laufend zu optimieren.
Eine rasche Versorgung setzt natürlich voraus, dass auch Laien die Symptome eines Schlaganfalls richtig deuten können und sofort ärztlich Hilfe rufen. Daher hat die OÖGKK gemeinsam mit dem Land OÖ eine umfassende Kampagne zur öffentlichen Bewusstseinsbildung gestartet. Neben Ersthelfer-Informationen (Broschüren, Internet) und buchbaren Fachvorträgen (für Seniorenorganisationen) steht auch ein sehr berührender Aufklärungsfilm zur öffentlichen Verfügung.
„Im Kampf gegen Schlaganfall sind die Versicherten selbst unsere wichtigsten Verbündeten. Die beste medizinische Versorgung ist nur dann wirksam, wenn sie auch rechtzeitig und richtig abgerufen wird. Damit ein Gesundheitssystem gut funktionieren kann, darf die Rolle einer gesund- heitskompetenten Bevölkerung niemals unterbewertet werden“, so Wesenauer.

Säule 2: Prävention – Kampf den Ursachen der Erkrankungen
Das beste Mittel gegen die großen Zivilisationskrankheiten bleibt die Prävention. Die bekannte Parole „Vorbeugen ist besser als heilen“ trifft hier in besonderem Maße zu, wie Krankheits-Analysen der OÖGKK belegen: Zahlreiche Erkrankungen sind auf die immer gleichen, wenigen Ursachen zurückzuführen: Bewegungs- mangel, falsche Ernährung, Übergewicht und Rauchen. Hinzu kommt, dass die Zivilisationskrankheiten häufig einander begünstigen. So sind etwa Diabetiker in erhöhtem Maße gefährdet, auch einen Schlaganfall zu erleiden.

„Im Präventionsschwerpunkt von ‚Zukunft 60+‘ bieten wir daher spezielle Ange- bote, die gezielt gegen die nachweislichen Ursachen der Zivilisationskrankheiten wirken“, erklärt Wesenauer. Dazu zählen:
• „Gemeinsam bewegen – leicht genießen“: Für Erwachsene mit Überge- wicht bzw. Adipositas bietet die OÖGKK zwei Gruppenprogramme: Ein Kurzprogramm mit Ernährungs- und Bewegungseinheiten über acht Wochen für Personen mit einem BMI zwischen 25 und unter 30. Und ein Programm über ca. sechs Monate für Personen mit Adipositas Grad I und II (BMI über 30 und unter 40). Neben Ernährungs- und Bewegungseinheiten gehören auch Koch- und Einkaufstrainings zum Kurs – sowie ein Modul zur Verhaltensänderung durch Gesundheitspsychologen.
Alle Medieninhalte sind frei verfügbar auf www.ooegkk.at/schlaganfall

• „MedikCal“: Das ambulante Programm zur Adipositas-Therapie im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz steht OÖGKK-Versicherten offen, die wegen ihrer ausgeprägten Adipositas (BMI ab 35 mit Begleiterkrankun- gen wie Diabetes oder Herz-Kreiskauferkrankungen oder ab BMI 40) an einem länger dauernden, intensiven Betreuungsprogramm teilnehmen möchten. Die OÖGKK unterstützt die Teilnehmer finanziell.

• „Surf dich Schlank: Kilo Coach“ Das Online-Abnehmprogramm3 findet als Pilotprojekt in Kooperation mit der OÖ Ärztekammer statt und erreicht auch immer mehr die „junge ältere“ Generation. Es deckt ungünstige Ess- und Bewegungsverhalten auf und begleitet wissenschaftlich fundiert beim Abnehmen, etwa durch Ernährungs- und Bewegungsprotokolle oder die Berechnung der maximalen Kalorienmenge pro Tag. Ein qualifiziertes Online-Expertenforum hilft bei individuellen Fragen jederzeit weiter.

• Ernährungsratgeber / Rezepte: Was ist gesundes Essen? Und wie koche ich es so, dass es auch noch gut schmeckt? Dieser Doppel-Frage geht die OÖGKK gemeinsam mit Diätologen und Köchen auf den Grund. Das Ergebnis ist ein immer dichteres Angebot kostenloser Ernährungsratgeber und Rezeptbücher. Speziell für die ältere Generation bietet die OÖGKK gesunde Rezeptideen für die bekannte traditionelle österreichische Küche.

• Raucherentwöhnung: Die letzte gerauchte Zigarette ist ein großer Erfolg – in jedem Alter. Die OÖGKK bietet daher regelmäßig die Kurse „Rauchfrei durchs Leben“ in ganz Oberösterreich an. Eine Psychologin leitet die Gruppe und trainiert unter anderem erfolgreiche „Abwehrstrategien“, um Rückschläge zu vermeiden. Thema ist auch die gesunde Ernährung, damit die frischen Nichtraucher nicht ungewollt zunehmen. Ein Kurs kostet 35 Euro – weniger als eine Stange Zigaretten. Die Mehrheit aller Teilnehmer schafft es, in fünf Wochen rauchfrei zu sein. Neben diesem Kursangebot bietet die OÖGKK für bereits schwer Erkrankte auch eine stationäre Raucherentwöhnung.

Ausblick: Prävention ist eine gemeinsame Aufgabe

Die Bedeutung der Vorsorge gegen die großen Zivilisationskrankheiten steht außer Diskussion. Auch mangelt es nicht hochwertigen Präventivprogrammen. Letztlich geht es natürlich darum, dass der einzelne Mensch sein Verhalten ändern will, ungesunde Gewohnheiten ablegt und gesündere Alternativen annimmt. Jedoch warnt Maringer vor dem Fehlschluss, Gesundheitsförderung und Prävention als reine Einzelaufgabe zu sehen: „Wir Menschen sind Gruppenwesen. Was wir tun und lassen, das orientiert sich stets auch an den anderen. Einen Weg zur gesünderen Lebensführung beschreiten wir nur dann gerne, wenn er gemeinschaftlich mit- getragen und akzeptiert wird. Die Frage einer gesünderen Zukunft ist damit nicht nur eine medizinische, sondern vor allem eine gesellschaftliche – und geht uns alle an.“

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