Zuerst das Mehl und dann das Ei oder doch umgekehrt?

Doris Reitmayr hält am 15. März um 14 Uhr im LebensRAUM Kirchdorf  einen Vortrag zum Thema Demenz. | Foto: Volkshilfe
  • Doris Reitmayr hält am 15. März um 14 Uhr im LebensRAUM Kirchdorf einen Vortrag zum Thema Demenz.
  • Foto: Volkshilfe
  • hochgeladen von Martina Weymayer

KIRCHDORF. Auf leisen Sohlen schleicht die Krankheit ins Leben. Anfangs selten, dann immer öfter, vergisst man aufs Zusperren der Haustür. Und irgendwann vergisst man, dass man hier wohnt. „Ganz aufhalten lässt sich die Demenz nicht, aber bremsen“, sagt Doris Reitmayr, Demenz-Expertin der Volkshilfe. Sie hält am Freitag, 15. März, im LebensRAUM Kirchdorf (betreute Wohnanlage der Volkshilfe) einen Vortrag.

Derzeit leiden rund 150.000 Menschen in Österreich an einer demenziellen Erkrankung. Bis zum Jahr 2050 wird die Zahl laut Prognose des Fonds Gesundes Österreich auf 270.000 steigen. Für die meisten an Demenz erkrankten Menschen gilt: Sie werden zu spät behandelt. Weil alle Anzeichen ignoriert und bagatellisiert werden. Weil die Krankheit tabuisiert wird und weil niemand wahrhaben möchte, dass ein paar Schalter im Kopf nicht mehr so funktionieren, wie sie noch vor ein paar Jahren funktioniert haben.

„Dabei wäre es so wichtig, die Demenz frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, weil es nur dadurch möglich ist, die Krankheit möglichst lange in einem leichten oder mittleren Stadium zu halten“, sagt Doris Reitmayr. Die Ergotherapeutin arbeitet seit 18 Jahren mit demenzkranken Menschen und deren Angehörigen.

Demenz ist nicht unbedingt eine Frage des Alters. Sie kann – wenn auch selten – bereits mit 40 Jahren auftreten. Überforderung und Stress sind oft mit im Spiel. Termine werden vergessen, der Montag mit dem Sonntag verwechselt und im Urlaubshotel findet man am dritten Tag den Weg ins Zimmer nicht mehr. Und wie war das mit dem Schnitzel? Zuerst das Mehl und dann das Ei oder doch umgekehrt?

Doris Reitmayr nennt in ihrem Vortrag sieben verschiedene Formen der Demenz. Am häufigsten (60 Prozent) ist die sogenannte Alzheimer-Demenz. Aber egal, um welche Demenz-Art es sich handelt: Das frühzeitige Erkennen bringt sowohl den Betroffenen als auch den Angehörigen ein Vielfaches an Lebensqualität.

Demenzkranke, die keine Behandlung erhalten, verfallen schnell, körperlich wie geistig. Sie vergessen auf das Essen und auf das Trinken, werden irgendwann als Akutfall ins Krankenhaus eingeliefert. „Man kann Demenz gut behandeln, wenn man sie erst einmal erkannt hat“, sagt Doris Reitmayr, „das Schlechteste, was man tun kann, ist sie zu ignorieren.“

Vortrag "Leben mit Demenz"

Vortrag der Demenz-Expertin Doris Reitmayr am Freitag, 15. März, um 14 Uhr im LebensRAUM Kirchdorf (betreute Wohnanlage der Volkshilfe), Brunnenweg 2, Kirchdorf. Eintritt frei.

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Kirchdorf auf MeinBezirk.at/Kirchdorf

Neuigkeiten aus Kirchdorf als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Kirchdorf auf Facebook: MeinBezirk.at/Kirchdorf - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Kirchdorf und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.