Tradition aufrechterhalten
Der Mollner Nikolaus trotzt dem Lockdown

- Mit zwei "finsteren" Gesellen ist der Nikolaus in Molln unterwegs – mittlerweile seit weit mehr als 50 Jahren.
- Foto: Kammerhuber/Privat
- hochgeladen von Martina Weymayer
Seit 55 Jahren ist Fritz Kammerhuber aus Molln als Nikolaus unterwegs.
MOLLN. Am 6. Dezember feiert die katholische Kirche den heiligen Nikolaus. Er war Bischof von Myra in der heutigen Türkei. Seit dem 6. Jahrhundert wird er verehrt. Der heilige Nikolaus ist unter anderem der Patron der Kinder und Schüler. Er wird mit einem Buch – der Bibel – sowie mit drei goldenen Kugeln oder Säckchen dargestellt. Der Legende nach soll der Bischof mit Geldspenden in drei Säckchen eine Familie aus der Armut gerettet haben.
Tradition aufrechterhalten
Mit Säcken voller Geld rückt Fritz Kammerhuber zwar nicht aus, aber trotzdem freuen sich zahlreiche Mollner Familien – teilweise seit Generationen – Jahr für Jahr über seinen Besuch. Seit 55 Jahren ist er nun schon als Nikolaus im Freundeskreis und in seiner Nachbarschaft unterwegs. Auch im Lockdown will er die Tradition nicht abkommen lassen, auch wenn die Besuche heuer coronabedingt etwas anders ausschauen. "Ich stelle den Kindern die Rute ins Fenster", schmunzelt er und erklärt: "Ich bin ja mit kleinen Krampussen unterwegs, weil die immer so gut ankommen. Diese werden draußen mit der Kette rasseln und ans Fenster klopfen. Wir bleiben vor dem Haus und stellen dort auch die Sackerl für die Kinder ab."
Auf die Frage, wie er eigentlich zu seinem Nebenjob als Nikolaus gekommen ist, antwortet Kammerhuber: "Mein Lehrherr hat damals schon Krampusauffahrten organisiert und eines Tages gemeint: `Fritz, mach du den Nikolaus!´ Ich bin seither dabei geblieben und freue mich sehr, wenn sich die Leute bei mir melden."




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