Mein Schlierbach
"Es ist jetzt an der Zeit aufzuhören"

Bürgermeisterin Kqtharina Seebacher. | Foto: Doris Haas
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ÖVP-Bürgermeisterin Katharina Seebacher führt seit 2009 die Gemeinde Schlierbach. Mit Oktober 2025 beendet sie ihre Amtszeit. MeinBezirk hat sie zum Interview getroffen.

Was hat Sie dazu bewogen, Ihr Bürgermeisteramt vorzeitig niederzulegen?
Ich habe bereits vor einiger Zeit für mich entschieden, dass dies meine letzte Amtsperiode sein wird. Bei der Wahl 2027 wäre ich nicht mehr als Bürgermeisterkandidatin angetreten. Nach 16 Jahren als Bürgermeisterin und insgesamt 22 Jahren in der Kommunalpolitik war für mich der Zeitpunkt gekommen, auch ans Aufhören zu denken.

Gab es einen konkreten Auslöser für diesen Schritt?
Ich erreiche Ende Oktober das Pensionsalter und trete im November in den Ruhestand. Nachdem es gelungen ist, Mario Pramberger als potenziellen Kandidaten für das Bürgermeisteramt zu gewinnen, haben wir gemeinsam beschlossen, den Wechsel nach zwei Dritteln der Amtsperiode im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen Möglichkeiten durch die Gemeinderatswahl umzusetzen.

Wenn Sie auf Ihre Amtszeit zurückblicken – worauf sind Sie besonders stolz?
Schlierbach ist eine sehr lebenswerte Gemeinde mit vielen engagierten Menschen, die ihr Lebensumfeld aktiv mitgestalten. Ich habe die Vereine und die kreativen Ehrenamtlichen, die unser gesellschaftliches Leben und das Freizeitangebot bereichern, immer sehr geschätzt. Besonders stolz bin ich auf die neuen Infrastrukturprojekte, die wir umsetzen konnten – etwa den Neubau des Kindergartens und das moderne, funktionale Feuerwehrhaus. Ein Herzensprojekt ist für mich die „Grüne Achse“, weil sie ein zukunftsweisendes Vorhaben darstellt. Solche Freiräume sind für eine gute Siedlungsentwicklung künftig unerlässlich.

Was waren die größten Herausforderungen während Ihrer Amtszeit?
Seit 2009 gab es zahlreiche Herausforderungen – von der Finanzkrise über die Corona-Pandemie bis hin zum starken Zinsanstieg, der Sicherung der Gesundheitsversorgung und der allgemeinen Teuerung, insbesondere im Energie- und Baubereich. Der immer kleiner werdende finanzielle und gesetzliche Spielraum war dabei oft eine große Belastung.

Wie würden Sie die Entwicklung der Gemeinde in Ihrer Amtszeit beschreiben?
Schlierbach hat sich langsam, aber stetig weiterentwickelt. In den vergangenen zehn Jahren wuchs die Bevölkerung um rund 3,6 Prozent – das sind etwa 100 Personen. Besonders im Bereich Kinderbetreuung konnten wir viel erreichen: mit der Einführung der Nachmittagsbetreuung, der Erweiterung der Kindergartengruppen inklusive Naturwerkstatt und der Schaffung einer Krabbelstube für Kinder unter drei Jahren. Zu Beginn meiner Amtszeit gab es kaum verfügbare Baugründe – mittlerweile konnten neue Siedlungsgebiete erschlossen werden. Auch wirtschaftlich steht Schlierbach stabil da, selbst in Krisenzeiten, dank vieler kleiner und mittelständischer Familienbetriebe. Die Versorgung ist im Vergleich zu ähnlich großen Gemeinden nach wie vor sehr gut. Besonders freue ich mich über das hervorragende Miteinander zwischen Vereinen, Institutionen und Betrieben.

Was hat Sie als Bürgermeisterin besonders geprägt?
In vielen Gesprächen, Verhandlungen und Diskussionen habe ich gelernt, Situationen aus allen Perspektiven zu betrachten und nicht nur den eigenen Standpunkt einzunehmen. Besonders prägend war für mich auch die Zeit der Wahlen: die Rückmeldungen von außen, wie die Menschen mich sehen, haben mir gezeigt, wie wichtig Wahrnehmung, Vertrauen und Beziehungen sind – auch daraus kann man viel über Menschen und den Umgang miteinander lernen.

Welche offenen Projekte geben Sie weiter, was liegt Ihnen besonders am Herzen?
Es laufen stets viele Projekte parallel. Besonders am Herzen liegt mir die Sanierung der Volksschule. Wir stehen hier noch am Anfang, erarbeiten aber bereits ein zukunftsfähiges Konzept. Dieses Vorhaben begleitet mich schon lange, und ich wünsche ihm eine erfolgreiche Umsetzung.

Was werden Sie an Ihrem Amt am meisten vermissen?
Sicherlich die vielen persönlichen Kontakte – mit Mitarbeitern, den Bürgern, Bürgermeisterkollegen. Auch die vielen Veranstaltungen, die ich besucht habe, werden mir fehlen, obwohl ich schon vor meiner Amtszeit regelmäßig an Vereins- und Kulturveranstaltungen teilgenommen habe.

Was wünschen Sie ihrem Nachfolger für die Zukunft ?
Mario ist ein herausragender Netzwerker und Motivator. Ich wünsche ihm, dass er gemeinsam mit allen Gemeindevertretern und der Bevölkerung viele neue Ideen für Schlierbach umsetzen kann – denn die Zeit bleibt nicht stehen, und Veränderungen gehören zum Alltag. Gleichzeitig möchte ich Danke sagen: zunächst meiner Familie für ihre Geduld und den großen zeitlichen Freiraum, den dieses Amt beansprucht hat. Ebenso allen, die mich in dieser Zeit begleitet, unterstützt und auch gefordert haben – insbesondere meinen Fraktionskollegen, meinen Vizebürgermeistern und den Parteiobleuten. Mein Dank gilt außerdem allen Partnern unserer Gemeinde sowie meinen Kollegen in der Gemeindevertretung für die stets gute Zusammenarbeit. Und schließlich danke ich meinen Mitarbeitern in der Verwaltung, im Kindergarten, auf dem Bauhof und dem Schulpersonal für die bewegten Zeiten, die wir gemeinsam erlebt haben.

Worauf freuen Sie sich in Ihrer neuen Lebensphase?
Auf mehr gemeinsame Zeit mit meinem Mann, meiner Familie und unseren fünf Enkelkindern – und natürlich auf schöne Stunden mit unserem Freundeskreis.

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