Zivildienst
Alternative zum Dienst mit der Waffe

- "Zivis" gibt es auch im Bezirksalten- und Pflegeheim Kirchdorf.
- Foto: SHV Kirchdorf
- hochgeladen von Franz Staudinger
Neun Monate mit Sinn: Zivildiener sind unverzichtbar für viele Organisationen und Einrichtungen im Bezirk Kirchdorf.
BEZIRK. Beim Roten Kreuz im Bezirk Kirchdorf absolvieren derzeit 25 "Zivis" ihren Dienst. Sie sind nicht nur unverzichtbar, um flächendeckend rasche Hilfe zu garantieren. Rund 80 Prozent der Zivildiener bleiben dem OÖ. Roten Kreuz als Ehrenamtliche treu. "In unseren fünf Ortsstellen Windischgarsten, Grünburg, Molln, Kirchdorf und Kremsmünster benötigen wir mindestens 28 Zivildiener pro Jahr, die sich auf fünf Einrückungstermine verteilen. Es ist gerade nicht so einfach, derzeit sind nur 25 im Einsatz. Diese absolvieren die Ausbildung zum Rettungssanitäter und werden zu 100 Prozent im Rettungs- und Krankentransport eingesetzt", so Bezirks-Rettungskommandant Alexander Kaineder. Einer davon ist Simon Gösweiner. „Im Zivildienst erlebe ich viel Abwechslung", erzählt er. "Durch meinen Dienst beim Roten Kreuz lerne ich jeden Tag über Mitmenschen und mich selbst etwas Neues dazu.“
Hilfe bei der Pflege
Auch beim Sozialhilfeverband (SHV) werden Zivildiener benötigt. Derzeit sind 13 in der Pflege – aufgeteilt auf vier Alten- und Pflegeheime – eingesetzt. "Es ist teilweise schwierig, die nötigen Stellen zu besetzen, aber sie sind sehr wichtig für unseren Betrieb. Die Zivis sind ein echter Gewinn für unsere Bewohner in den Heimen. Für viele ist es eine sehr prägende Zeit in der persönlichen Weiterentwicklung. Manche entscheiden sich danach für einen Pflegeberuf", sagt Elisabeth Leitner, Bezirkshauptfrau und Obfrau des Sozialhilfeverbandes Kirchdorf.
Ableisten kann man seinen Zivildienst auch in Kinder-Betreuungseinrichtungen, zum Beispiel im Kindergarten Hellerwiese in Kirchdorf. Allerdings ist das nur in Verbindung mit einem freiwilligen sozialen Jahr möglich. "Derzeit haben wir einen jungen Mann bei uns, der die Zusatzausbildung zum pädagogischen Assistenten macht. Grundsätzlich hat er alle Rechte und Pflichten wie ein Zivildiener. Wenn jemand Lust hat, bei uns mitzuarbeiten, kann er sich gerne bei uns melden", so Birgit Pilz, die stellvertretende Leiterin des Kindergartens.
Unterstützung im Stall
Ebenfalls benötigt wird Hilfe in der Landwirtschaft. Aktuell sind sieben Zivildiener im Bezirk in dem Bereich im Einsatz. "Diese werden bei einem längerfristigen Ausfall, einer Beeinträchtigung oder der andauernden Überlastung eines Betriebsführers eingesetzt, wenn es sich um eine Notlage handelt und die Bewirtschaftung des Betriebes gefährdet ist", sagt Gabriele Hebesberger von der Bezirksbauernkammer (BBK) Kirchdorf Steyr. BBK-Obmann Andreas Ehrenhuber dazu: "Unglücksfälle oder Schicksalsschläge können sich stark auf die Bewirtschaftung eines Betriebes auswirken. Mit einer zusätzlichen Arbeitskraft kann hier rasch unterstützt werden." Aber: Es ist notwendig, dass der Zivildiener umfassende praktische Erfahrung in der Landwirtschaft vorweisen kann. Mehr Informationen zum Zivildienst findet man unter zivildienst.gv.at




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