"Da ich doch so gern in Kremsmünster bin"
Anton Bruckner und seine Verbundenheit mit dem Bezirk Kirchdorf

Das "Bruckner-Klavier" im Stift Kremsmünster | Foto: Stift Kremsmünster
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  • Das "Bruckner-Klavier" im Stift Kremsmünster
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2024 steht in Oberösterreich im Zeichen Anton Bruckners. Spuren hat er auch im Bezirk Kirchdorf hinterlassen.

BEZIRK KIRCHDORF. Der in Ansfelden geborene Komponist Anton Bruckner würde heuer seinen 200. Geburtstag feiern. Landesweit wird des „Musikanten Gottes“ gedacht. Seine Wege führten ihn immer wieder auch in den Bezirk Kirchdorf. So war Bruckner ein Freund der bis heute bestehenden Kirchdorfer Liedertafel, für die er komponierte. Er unternahm gerne Ausflüge in die Umgebung. Berichtet wird etwa von einem Besuch der Burg Altpernstein im Jahr 1879. Mit Mühe bewältigte er den steilen Burgweg und ließ sich im Verlies einsperren. Danach soll er die Worte "et resurrexit!" gerufen haben, was soviel bedeutet wie "er ist wieder auferstanden!" Wer will, kann die Wanderung und das Eingesperrtsein übrigens am 16. Juni selbst nachempfinden.

„Da ich doch so gern in Kremsmünster bin“

Bruckner bereiste aber nicht nur das obere Kremstal, sondern es zog ihn beispielsweise auch nach Klaus. Dort war er zu Gast bei Sensenwerksbesitzer Michael Piesslinger und spielte in der 1854 erbauten Kirche auf der Orgel.

Eine besondere Verbundenheit bestand allerdings zum Stift Kremsmünster. In einem Brief von 1892 schrieb Bruckner den Satz: „Da ich doch so gern in Kremsmünster bin.“ Bereits 1848 bot man ihm hier eine Stelle als Klavierlehrer an, er wurde dann aber Stiftsorganist in St. Florian. Eine lange Freundschaft verband ihn mit Frater Oddo. Diesem ist es zu verdanken, dass Bruckner immer wieder nach Kremsmünster kam. So entstand auch die rund 720 Seiten umfassende Autographensammlung des Stiftes.

Das wohl berühmteste Stück ist das "Perger Präludium". Bruckner hatte es zwar in St. Florian komponiert, dann aber nach Kremsmünster mitgebracht und hier korrigiert. 1884 fand in der Stiftskirche die Uraufführung durch den Komponisten statt. Die Skizze schenkte er seinem Freund Oddo.

"Bruckner-Klavier" | Foto: Stift Kremsmünster

"Bruckner-Klavier" im Stift

Im Jahr darauf feierte der Geistliche seine Primiz. Ehrengast Bruckner überreichte ihm als Geschenk die weltberühmte Motette „Christus factus est“. Später widmete er ihm auch das Chorstück „Locus iste“, das noch heute Chöre weltweit singen. Als Kaiser Franz Joseph 1884 das Stift besuchte, war der Komponist ebenfalls anwesend. Pater Oddo besorgte ihm einen Zylinder, damit er festlich gekleidet war.

Im September 1892 besuchte Bruckner seinen Freund zum letzten Mal, dieser starb wenige Monate später. Er spielte für ihn am Klavier und benützte das Instrument auch für das Komponieren am ersten Satz seiner neunten Sinfonie. Nachdem es rund 50 Jahre lang – unbemerkt und in mehrere Teile zerlegt – gelagert war, wurde das "Bruckner-Klavier" 2012 wieder aufgestellt.

Buntes Programm im Jubiläumsjahr

Zahlreiche Veranstaltungen widmen sich heuer dem berühmten Komponisten. Vor kurzem fand in der Landesmusikschule Kirchdorf der Auftakt zum Jubiläumsjahr statt. Gleichzeitig wurde die Ausstellung "Bruckner Inklusiv" eröffnet. Allein 24 Angebote gibt es zwischen Schlierbach und Micheldorf, vom Klanggarten bis hin zu "Musik, Most und Kunst". "Es ist uns gelungen, verschiedene Orte im Kremstal zu bespielen, an denen Bruckner tatsächlich war. So ergeben sich viele Begegnungsmöglichkeiten und ein breiter, leichter Zugang für die Bevölkerung", sagt dazu Kirchdorfs Kulturstadträtin Judith Oberdammer.

Im Rahmen des Musiksommer Klaus 1984 gastierte das AIMS Symphonieiorchester aus Dallas (USA) mit Bruckners Symphonie Nr. 3 d-moll in der Pfarrkirche Kirchdorf. Dirigent war Cornelius Eberhardt- das Konzert wurde vom ORF Oberösterreich aufgezeichnet.
 | Foto: Linnert Kirchdorf
  • Im Rahmen des Musiksommer Klaus 1984 gastierte das AIMS Symphonieiorchester aus Dallas (USA) mit Bruckners Symphonie Nr. 3 d-moll in der Pfarrkirche Kirchdorf. Dirigent war Cornelius Eberhardt- das Konzert wurde vom ORF Oberösterreich aufgezeichnet.
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Künstlerinnen-Sommerfest

In der Gemeinde Klaus findet am 15. August, ab 15 Uhr, das Künstlerinnen-Sommerfest statt, ebenfalls mit Hommagen an Bruckner. Rund 15 Künstler aus verschiedenen Bereichen werden sich wieder beteiligen. Das diesjährige Charitythema wird sich Kinder- und Frauenrechten widmen. 

Bruckner Café „Die heitere Orgel“

Der Meister und der Humor: Heiteres und Skurriles aus dem Leben und Wirken sowie über die Persönlichkeit des Komponisten mit Musik- und Textbeispielen in entspannter Kaffeehaus-Atmosphäre wartet am Sonntag, 11. Februar 2024, um 11.00 Uhr, beim Bruckner-Café „Die heitere Orgel“ in der Landesmusikschule Kirchdorf. Ausführende sind Klaus Petermayr vom Anton Bruckner Institut Linz sowie Christoph Radinger und Manfred Mitterbauer von der LMS Kirchdorf.

Viele weitere Veranstaltungen und Angebote zu Anton Bruckner im Bezirk Kirchdorf findet man auf der Seite www.anton-bruckner-2024.at

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