BBS Kirchdorf
Auslandserfahrungen für Schüler in London, Brüssel und Dublin
„Ich wollte unbedingt eine Schule besuchen, die mir neben der Studienmöglichkeit auch den direkten Einstieg in viele Berufe ermöglicht. Wer weiß denn mit 14 Jahren schon, was man einmal machen möchte?" Das sagt Julian Angerer aus der Handelsakademie (HAK) Kirchdorf auf die Frage, warum er sich vor vier Jahren für die Berufsbildenden Schulen (BBS) Kirchdorf entschieden hat.
KIRCHDORF/KREMS. Dass er mit seinen Klassenkollegen gerade eine Reise nach Brüssel plant und dass etliche seiner Mitschüler inzwischen ein Auslandspraktikum in London absolviert haben, ist kein Zufall. „Diese internationalen Aufenthalte bieten wir seit vier Jahren an“, erklärt Gregor Schrettle, Englischlehrer in den Berufsbildenden Schulen und Organisator dieses Angebots. „Als vor einiger Zeit das Pflichtpraktikum als Teil der HAK-Ausbildung eingeführt wurde, meldeten sich gleich ein paar Schülerinnen bei mir und erkundigten sich, ob es nicht möglich wäre, dieses Praktikum im Ausland zu absolvieren – am besten in London“, erzählt Gregor Schrettle.
EU-Angebot "Erasmus Plus"
Tatsächlich bietet die EU ein attraktives Programm namens Erasmus Plus an. Dieses finanziert den Aufenthalt, die Verpflegung und die Vermittlung eines Praktikumsplatzes im EU-Ausland fast zur Gänze. Um in dieses Programm aufgenommen zu werden, mussten die Lehrer zwar eine beinahe unüberschaubare Anzahl von Formularen und Dokumenten bearbeiten – aber sie waren erfolgreich.
So konnten im Sommer 2017 die ersten zwölf Teilnehmer ihre Praktikumsstellen in London antreten. Die "unerschrockenen" Schüler waren übrigens sehr erfolgreich und wurden von ihren Arbeitgebern überschwänglich gelobt. „Bei Bewerbungen kommt das extrem gut an, wenn man internationale Arbeitserfahrung vorweisen kann, und meine Sprachkompetenz habe ich auch enorm verstärkt“, so Selma, die damals mit von der Partie war. „Als Landesschülersprecher weiß ich, dass diese Möglichkeiten für Schülerinnen und Schüler nur in wenigen Schulen geboten werden“, betont Julian Angerer vom vierten Jahrgang HAK.
Seither ist jedes Jahr eine Gruppe von Schülern in die Fußstapfen dieser Pioniere getreten. Drei Wochen lang machen sie ab 2. August in verschiedenen Betrieben ein Praktikum. Heuer geht es aufgrund des Brexits erstmals nach Dublin.
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