Fuchsbabys
Babyboom im Tierparadies Schabenreith

Fuchskind "Illy" | Foto: Tierparadies Schabenreith | Hofner
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Doris Hofner-Foltin vom Tierparadies Schabenreith in Steinbach am Ziehberg hat seit einer Woche Tag und Nacht kein Auge zugetan. Kurz nachdem zwei Babyfüchse mit den Namen „Nespresso – what else?“ und „Illy“ hier ein neues Zuhause fanden, traf nur wenige Tage später ein drittes Findelkind ein. Es bekam den Namen „Fräulein Tchibo“.

STEINBACH/ZIEHBERG. Während Nespresso und Illy in Vorchdorf auf der Straße gefunden wurden, irrte Fräulein Tchibo in Reichraming umher. Alle drei Winzlinge waren alleine unterwegs, von der Mutter fehlte jede Spur. Sie dürfte Jägern zum Opfer gefallen sein und ein Verkehrsunfall ist ebenfalls nicht auszuschließen. Zudem werden Fuchsbaue auch bei Erd- oder Bauarbeiten zerstört und die Fuchsmütter dabei getötet. Sofern die Fuchskinder überleben, irren sie dann ziellos umher und suchen oft den Kontakt zu Menschen.

Fehlfütterung mit Kuhmilch

Der Zustand der ca. vier Wochen alten Babyfüchse Nespresso und Illy war zwischenzeitlich kritisch, jedoch haben die beiden mittlerweile das Schlimmste überstanden. Fräulein Tchibo ist ein ca. zwei Wochen altes Fuchsmädchen und war bei ihrer Ankunft im Tierparadies Schabenreith munter und guter Dinge. Zunächst schien gesundheitlich alles in Ordnung zu sein, doch mitten in der Nacht fing das Fuchsbaby an zu schreien und sein kleiner Körper wurde von Krämpfen geschüttelt. Doris Hofner-Foltin berichtet: „Fräulein Tchibo hatte extremen Durchfall und höllische Schmerzen. Ich habe ihr eine Wärmflasche gemacht, den Bauch massiert und sie versucht zu beruhigen. Es war herzzerreißend, mit ansehen zu müssen, wie die Kleine kämpft und leidet.“

Fuchskind "Illy" | Foto: Tierparadies Schabenreith | Hofner
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Wie sich herausstellte, hatten die Finder das Fuchsbaby mehrere Tage lang mit Kuhmilch gefüttert, bevor sie es dem Tierparadies anvertrauten. „Kuhmilch ist für Fuchsbabys und andere Wildtiere tödlich! Was noch so gut gemeint sein mag, ist in den meisten Fällen ein Todesurteil. Bevor Futter gegeben wird, sollte immer ein Experte oder eine Expertin kontaktiert werden." Am allerbesten ist es, gefundene Tiere, egal ob alt oder jung, sofort und ungefüttert einer Auffangstation zu übergeben.

Äußerst futtersensibel sind auch Rehe und Feldhasen. Jungvögeln sollte niemals Wasser eingeflößt werden. "Wir erleben häufig, dass Tiere mehrere Tage falsch ernährt und erst kurz vorm Tod bei uns abgegeben werden. Das ist für uns besonders schwer zu ertragen, da unsere Hilfe dann zu spät kommt.“

Fuchsmädchen „Fräulein Tchibo“ wurde von Findern mit Kuhmilch gefüttert, das kostete sie beinahe das Leben. | Foto: Tierparadies Schabenreith | Hofner
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Fuchsbaby „Fräulein Tchibo“ hat es geschafft

Nach zwei Tagen und zwei Nächten voller Sorge und Bangen können Fuchs-Ersatzmutter Doris und Tierärztin Ursula Kimberger-Dorninger zumindest etwas aufatmen, denn mit Tchibo geht es bergauf. Das Fuchsmädchen wird alle drei Stunden von Hand gefüttert (ein Video davon gibt´s hier) und isst auch schon selbständig. „Tchibo ist sehr erschöpft, aber wir sind guter Dinge“, freut sich Doris Hofner-Foltin.

Aufgrund der starken Bindung an ihre menschliche Mama, ist eine Auswilderung der Füchse nicht vorgesehen. Bereits letztes Jahr wurden die zwei Fuchskinder Coffee und Melitta im Tierparadies aufgezogen und ihnen ein artgerechtes Gehege mit genügend Platz, Auslauf und Versteckplätzen gebaut. Dieses soll nun aufgrund des Zuwachses vergrößert werden.

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