Tradition
Beim Maibaumaufstellen ist Muskelkraft gefragt

Transport mit "Starzwagen" des Fuhrunternehmers Weingartner vom Forst in Lauterbach nach Kirchdorf. | Foto: ÖTB Kirchdorf
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  • Transport mit "Starzwagen" des Fuhrunternehmers Weingartner vom Forst in Lauterbach nach Kirchdorf.
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Maibäume haben bei uns eine lange Tradition – Ende April werden sie vielerorts wieder aufgestellt.

BEZIRK KIRCHDORF. Am 29. April 2022 ist es in Kirchdorf soweit, am Nachmittag des 30. April in Klaus und abends ab 19.30 Uhr in der Mollner Breitenau – die Rede ist vom Maibaumaufstellen. Zahlreiche Vereine und Gruppen pflegen diesen Brauch. So legt man etwa in der Bezirkshauptstadt großen Wert auf diese Tradition. "Seit 25 Jahren stellen wir den Maibaum für die Stadt Kirchdorf auf", berichtet Wolfgang Lacheiner vom ÖTB in Kirchdorf. "Wir sind der drittälteste Verein in Kirchdorf und haben auch im Brauchtum schon manche Spuren hinterlassen." Der Kirchdorfer Maibaum wurde zu Beginn mit Hilfe der Kenntnisse des Kommandanten Rühler von der Feuerwehr Lauterbach aufgestellt. "Seit drei Jahren ist der Kommandant Rainer Baumschlager. Die Organisation obliegt nach wie vor unserem Verein", schildert Lacheiner. Finanziert werden der Baum und das Aufstellen von der Argrargemeinschaft Kirchdorf und dem Verein Stadtmarketing Kirchdorf.

Nur zweimal mit technischer Hilfe

"Beim Aufstellen ist Muskelkraft gefragt – zweimal war allerdings technische Hilfe notwendig." Einmal, so Lacheiner, sind wichtige Schwoagl geknickt, das zweite Mal betraf es das Covid-Jahr 2021. "Das Aufstellen war kleiner als gewöhnt, aber dennoch ein großes Zeichen für Zusammenhalt und Zuversicht."

Maibaumaufstellen in Kirchdorf
Freitag, 29. April 2022
14 Uhr: Transport mit "Starzwagen" des Fuhrunternehmers Weingartner vom Forst in Lauterbach nach Kirchdorf
16 Uhr: Montieren der Kränze am Redtenbacherplatz
18 Uhr: Aufstellen am Hauptplatz mit Konzert der Stadtkapelle

Foto: ÖTB Kirchdorf

30 Jahre Feuerwehr Klaus

Während die Kirchdorfer schon am 29. April zu Gange sind, wird der Großteil der heimischen Maibäume am darauffolgenden Tag aufgestellt. In Klaus ist es am Nachmittag des 30. April beim Vereinshaus soweit. Bürgermeister Rudolf Mayr erklärt: "Heuer ist die Feuerwehr dran, sie feiert ihr 30-Jahr-Jubiläum. Das gelebte Brauchtum stärkt die Zusammengehörigkeit. Dazu gehört auch das gemeinsame Bewachen des Baums, denn bis zum Morgengrauen darf er gestohlen werden."
In Inzersdorf stellt die Feuerwehr den öffentlichen Maibaum bei der Dorfstub´n auf. Mit dabei ist die Landjugend, die die Kränze bindet. Die SPÖ Grünburg-Leonstein lädt ab 16 Uhr zum Gressenbauerheim in Leonstein ein. Neben dem Rahmenprogramm der Kinderfreunde sorgen die DJs Reini und Daniel für Stimmung. In Pettenbach stellt die Feuerwehr um 19 Uhr den Maibaum auf dem Ortsplatz auf.
Um 19.30 Uhr ist es beim Musikverein (MV) Breitenau in Molln soweit. Auch hier hilft die Feuerwehr mit. "Ab 18 Uhr bewirten wir die Gäste. Um zirka 19.30 Uhr stellen wir den Maibaum auf – selbstverständlich traditionell", berichtet Musikvereins-Obmann Johann Sieghartsleitner. Umgeschnitten wird er dann beim "Bierfest", am 20. oder 27. August.

Maibaumstehlen: Die sechs Gebote zum 1. Mai

Zum Brauchtum gehört nicht nur das Aufstellen des Baums, sondern auch das Stehlen. Dabei gibt es bestimmte Regeln. So gilt nach den landesweit gültigen Richtlinien des Vereins Kultur Plus der Vertrauensgrundsatz: Diejenigen, die einen Maibaum aufstellen, können sicher sein, dass sich die Langfinger an die mündlich überlieferten Lokalbräuche halten. Beim Stehlen ist darauf zu achten, dass weder der Baum noch Tafeln oder Kränze beschädigt werden. Die Polizei darf man nicht einschalten. Der gestohlene Baum wird mit Getränken oder einer Jause ausgelöst. Die letzte Regel besagt, dass keine Gemeinde und Gruppe verpflichtet ist, einen Baum aufzustellen oder zu entwenden. Zusätzlich zu den oö-weiten Regeln können die Verantwortlichen eigene Bestimmungen festlegen. In Kremsmünster mussten die Langfinger etwa den "gefladerten" Baum wieder aufstellen.

Maibaumlandkarte

Die digitale Maibaumlandkarte der Landjugend gibt Klarheit, unter welchen Voraussetzungen ein Baum in der jeweiligen Gemeinde gestohlen werden darf. Zu finden sind die Infos auf ooe.landjugend.at

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