Adventimpuls
Advent – Zeit der Hoffnung
Ein Adventimpuls von Frater Anselm Demattio, Stift Kremsmünster
KREMSMÜNSTER. Heuer ist alles anders. Viele Dinge, die für uns zum Advent dazugehören, können nicht oder nur in reduzierter Form stattfinden: Weihnachtsfeiern, Adventmärkte, der Nikolo ... Außerdem weiß keiner, wie lange die Maßnahmen noch wirklich dauern werden. Die Einschränkungen fordern uns heraus, machen uns vielleicht traurig oder bereiten uns echt existenzielle Sorgen. Trotzdem können wir jetzt im Advent diese Situation als Chance sehen, uns zu fragen: Was ist uns denn wirklich wichtig? Welcher Verzicht ist schmerzhaft und welcher nicht? Und ja, was ist eigentlich meine tiefste Hoffnung und wo findet sie Erfüllung?
Die Krise zeigt überdeutlich, dass wir trotz unseres Wohlstands voller Erwartungen und ungestillter Wünsche sind. Wie sehnen wir uns jetzt doch nach Sicherheit, guten Aussichten für das neue Jahr, Begegnungen mit Freunden, die Ankunft des endlich vorgestellten Impfstoffes ...
Angesichts dessen ist die Botschaft des Advents heuer aktueller denn je. Denn statt um Glühwein und Kekse geht es in den Wochen vor Weihnachten genau um diese Frage nach der Hoffnung und der Sehnsucht.
Der Advent sagt uns da eine große Verheißung zu: Kein Geringerer als Gott selbst möchte in Christus in unserem Leben ankommen und mit seinem Frieden unsere Sehnsucht stillen. Da sich diese Ankunft oft gerade im Unscheinbaren ereignet, sind wir eingeladen, wachsam und aufmerksam zu sein. Zum Beispiel, wenn uns ein lieber Mensch eine Geste der Zuwendung schenkt oder wir uns in einem Moment dankbar ganz in Gottes Hand geborgen wissen. Der Advent ist die Zeit, das Unerwartete, ja im Kommen Christi Alles, erwarten zu dürfen. Haben wir also Mut! So können wir heuer den Advent ganz anders, ganz neu und ganz bewusst erleben.
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