"Das Müll sammeln wurde fast zur Sucht"
Nußbacherin tauschte ihre Walking-Stöcke gegen Müllsäcke und setzt so ein Zeichen für die Umwelt.
NUSSBACH (sta). Kathi Klaffenböck ist gerne in der Natur unterwegs. Anfangs mit Walking-Stöcken, jetzt mit Müllsäcken. Schockiert von dem vielen Müll entlang ihrer Wege, kam sie vor vier Jahren auf die Idee, ein Jahr lang alles Weggeworfene im Gemeindegebiet von Nußbach zu sammeln.
Bereits im ersten Jahr konnte sie 30 gefüllte Säcke im Bauhof abgeben. "Es ist unglaublich, was die Leute alles wegwerfen. Von aufgebrochenen Zeitungskassen und befüllten Müllsäcken bis hin zu einem entsorgten Hundekadaver habe ich schon alles gefunden. Bei den leeren Zigarettenschachteln komme ich mir vor wie beim Erdäpfel klauben, so viele sind das. Es gibt auch Abschnitte, wo ich immer Dosen der gleichen Biersorte finde. Die Natur ist unser Erholungsraum, wo wir Kraft tanken können. Dass viele so sorglos mit ihr umgehen, kann ich nicht verstehen, das ist einfach nur dumm. Jeder hat zu Hause eine Mülltonne. Trotzdem finde ich Müll auf den entlegensten Waldwegen", sagt die Pflegehelferin im Krankenhaus Kirchdorf. Das Müll sammeln ist für die 56-Jährige fast zur Sucht geworden. Unterwegs ist sie mit einer Warnweste, um von den Autofahrern nicht übersehen zu werden. Etwa zwei Stunden dauert es, um einen Müllsack voll zu bekommen. "Ich habe schon einen Blick dafür entwickelt, wo Müll am Straßenrand liegt", schmunzelt Klaffenböck. "Warum ich das mache? Ich sehe es einfach als meinen Beitrag für eine saubere Umwelt und für weiterhin gesunde Natur-Erholungsräume."
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