Unfallstatistik
Derzeit steigender Trend bei Alko-Unfällen im Bezirk Kirchdorf
Alkohol und Autofahren passen nicht zusammen, wie Unfälle der jüngsten Zeit und ein Blick in die Statistik zeigen.
BEZIRK KIRCHDORF. Polizisten hielten eine 27-jährige Autofahrerin aus dem Bezirk am 2. September in Wels an. Als sie zum Pkw kamen, sahen sie, dass ihr zweieinhalbjähriger Sohn auf ihrem Schoß saß. Die Beamten nahmen Alkoholgeruch wahr, ein Alkovortest bestätigte den Verdacht. Führerschein und Autoschlüssel wurden der Frau abgenommen. Mehr zu diesem Unfall
"Sekundenschlaf" gab ein 25-jähriger Autofahrer aus dem Bezirk Gmunden als Grund dafür an, warum er am 3. September in Pettenbach von der Straße abgekommen war. Das Auto krachte in eine Gartenhecke, überschlug sich und blieb am Dach liegen. Der Alkotest ergab einen Wert von 1,68 Promille. Dem Mann wurde der Führerschein vorläufig abgenommen und die Weiterfahrt untersagt. Näheres zu dieser Meldung
Alkohol als Unfallursache
Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel ist, verzeichnen in jüngster Zeit eine steigende Tendenz. Die Unfallbilanz der Statistik Austria auf Österreichs Straßen zeigt, dass sich im ersten Quartal 2022 der höchste Anteil an Unfällen durch alkoholisiertes Fahren in den vergangenen 30 Jahren ereignete. Bei 8,5 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden war Alkohol die Ursache – auch das ist der höchste Anteilswert seit drei Jahrzehnten. In diesem Zeitraum ereigneten sich insgesamt 469 Alkoholunfälle, bei denen sieben Personen starben.
Reinhard Menneweger, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant und Verkehrsreferent, hat sich die Zahlen im Bezirk Kirchdorf angeschaut. Von 1. Jänner bis 31. Juli 2022 ereigneten sich 13 Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war. Im gleichen Zeitraum wurden 2020 und 2021 nur jeweils fünf derartige Unfälle festgestellt. "Statistisch gesehen ist 2022 vorerst ein steigender Trend zu beobachten", so Menneweger. "Unfälle von suchtmittelbeeinträchtigten Lenkern gab es in diesen Zeiträumen nicht." Die Hauptunfallursachen waren aber Unachtsamkeit, zu hohe Geschwindigkeit und Vorrangverletzungen.
Insgesamt ereigneten sich bis Ende Juli 125 Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Zwei Personen wurden getötet, 24 schwer und 125 leicht verletzt. "Die Entwicklung der Gesamtunfallzahlen im Bezirk liegt derzeit im Normalbereich", informiert Menneweger und fügt hinzu: "Das Konsumieren von Alkohol oder Suchmittel passt mit dem Lenken von Fahrzeugen einfach nicht zusammen. Dem wird durch entsprechende Kontrollmaßnahmen seitens der Polizei entgegengewirkt."
"Das Konsumieren von Alkohol oder Suchmittel passt mit dem Lenken von Fahrzeugen einfach nicht zusammen. Dem wird durch entsprechende Kontrollmaßnahmen seitens der Polizei entgegengewirkt."
Reinhard Menneweger
Der Bezirk Kirchdorf, fährt Menneweger fort, verfügt mittlerweile über ein Drogenvortestgerät und entsprechend geschulte Kräfte. "Dies wird nunmehr bereits an der erhöhten Positivquote suchtmittelbeeinträchtiger Lenker sichtbar. Besonders die Kontrollen hinsichtlich Drogenkonsum im Straßenverkehr werden weiter intensiviert werden. Alkoholkontrollen gehören ohnehin zum Standard einer jeden Verkehrskontrolle. Mit Polizeikontrollen ist jederzeit und überall zu rechnen. Wer ein Fahrzeug lenkt, sollte sich seiner Verantwortung gegenüber seiner Mitmenschen bewusst sein. Ein Verkehrsunfall unter Alkohol- und Drogeneinfluss kann wirtschaftlich das Leben des Lenkers/der Lenkerin ruinieren und viel Leid verursachen. Neben hohen Verwaltungsstrafen und Entzug der Lenkberechtigung können auch Haftstrafen die Folge sein. Dessen sollte sich jeder bewusst sein."
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