Bezirk Kirchdorf
Die artenreiche Vielfalt unserer Natur Teil Eins

Blume des Jahres 2022: Vierblättrige Einbeere | Foto: Roman Türk
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Mit der Ernennung von verschiedenen Organismen möchte man Bewusstsein für eine bestimmte Art oder einen Lebensraum schaffen und unter anderem auf Gefährdungen aufmerksam machen.

BEZIRK KIRCHDORF. Auch dieses Jahr werden wieder die Arten des Jahres für Österreich präsentiert. Der Naturschutzbund möchten mit diversen Organisationen den diesjährigen Arten und ihren Lebensräumen zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen und gleichzeitig zeigen, welche Vielfalt die Natur in Österreich zu bieten hat.

Vierblättrige Einbeere

Zur Blume des Jahres 2022 wurde die Vierblättrige Einbeere vom Naturschutzverband Österreich ernannt. Mit der Wahl der Einbeere soll auf den Schutz von alten, wilden und naturnahen Wäldern als artenreichen Lebensraum aufmerksam gemacht werden.  In Österreich besiedelt die Art feuchte Laubwälder mit krautreichem Unterwuchs.
Im Bezirk Kirchdorf kommt die Vierblättrige Einbeere beispielsweise im Nationalpark Kalkalpen vor.

Blume des Jahres 2022: Vierblättrige Einbeere | Foto: Roman Türk
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Schwarzhalsige Kamelhalsfliege

Seit 1999 wird das Insekt des Jahres von namhaften Insektenkundler und Vertreter wissenschaftlicher Gesellschaften und Einrichtungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Österreich gekürt.
Im Jahr 2022 hat sich die Schwarzhalsige Kamelhalsfliege diesen Titel geholt. Den Namen hat das Insekt aufgrund des auffallend langen Hals der gänzlich schwarz ist. Die Tiere sind die artenärmste Ordnung der Insekten mit vollkommener Verwandlung.
Bei einer ausreichenden Populationsdichte können rindenlebende  Kamelhalsfliegen-Larven als "Gegenspieler" von Schadinsekten- wie beispielsweise den Borkenkäfern - nützlich sein.

Insekt des Jahres 2022: Schwarzhalsige Kamelhalsfliege | Foto: Harald Bruckner
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Beifußblättriges Traubenkraut

Mit der Ernennung zum Alien des Jahres möchte der Naturschutzbund auf diesen weit verbreiteten Neophyten aufmerksam machen und ein Bewusstsein für die Auswirkungen auf die Umwelt schaffen. Außerdem sollen so die gemeinsamen Bestrebungen gegen die Verbreitung dieser invasiven Art vorangetrieben werden.Die krautige Pflanze gehört  zur Familie der Korbblüter, kann bis zu zwei Meter hoch werden und hat einen leicht behaarten, mehrfach verzweigten Stängel. Sowohl die Pollen als auch der Hautkontakt mit dem Blütenstand können bei Menschen heftige Allergien auslösen. Während die Pflanze beim ersten Frost abstirbt, überwintern die Samen, sind sehr lang lebensfähig und können auch Jahre später noch keimen. Die globale Erwärmung begünstigt die rasche Ausbreitung, die die heimische Biodiversität bedroht. Damit sich die hochallergene Pflanze, deren Samen in Vogelfuttermischungen enthalten sein können, bei uns nicht weiter ausbreitet, sollte man sie rechtzeitig bekämpfen.

Alien des Jahres 2022: Beifußblättriges Traubenkraut | Foto: Wolfgang Holzner
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Zähe Leimflechte

Der Naturschutzbund und die Bryologisch-lichenologiesche Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa haben die Zähe Leimflechte zur Flechte des Jahres 2022 ernannt.
Sie bildet kleine Lager von wenigen Zentimetern Größe auf Pionierstandorten offener Böden. Als typische Gallertflechte quillt sie bei feuchter Witterung stark auf und ist dann gut zu erkennen. Sie ist schwärzlich gefärbt, klein  und unnauffällig.
Sie ist eine Pionierflechte, die auch an gestörten Stellen wie Wegrändern, Deichen, Pflasterfugen, sowie an ungepflegten Mauern vorkommt.

Flechte des Jahres 2022: Zähe Leimflechte | Foto: Wolfgang von Brackel
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Sparriges Kleingabelzahnmoos

Der Naturschutzbund und die Bryologisch-lichenologische Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa  haben das Sparrige Kleingabelzahnmoos zum Moos des Jahres 2022 ernannt. Es bildet weiche, gelbgrüne Rasen und ist mit seinen aus breitscheidigem Grund sparrig zurückgekrümmten zungenförmigen Blättern eine auffällige Erscheinung in nährstoffarmen Quellfluren oder ähnlichen Lebensräumen.
Die Bestände in den Mittelgebirgen gehen deutlich zurück. Deutschlandweit ist die Art als „gefährdet“ eingestuft, in der Schweiz und in Österreich ist sie nicht beziehungsweise nur regional gefährdet. Ursachen für die Gefährdung sind Entwässerungen von Mooren und Quellfassungen sowie Verbuschung und Bewaldung von Wiesenmooren. Wahrscheinlich wird die Art auch ein Verlierer des Klimawandels sein, da auch die Quellen immer wärmer werden.

Moos des Jahres 2022: Sparriges Kleingabelzahnmoos | Foto: M. Lüth
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Eurasischer Luchs

Gemeinsam mit den Österreichischen Bundesforsten hat der Naturschutzbund den Eurasischen Luchs zum Tier des Jahres 2022 ernannt. Der Eurasische Luchs mit seinen unverkennbaren Pinselohren und dem kurzen Schwanz gehört mit Braunbär, Wolf und Vielfraß zu den großen Beutegreifern Europas.  Die Luchse hierzulande leben im Mühl- und Waldviertel, in der Region Nationalpark Kalkalpen sowie in Vorarlberg und vereinzelt in Tirol.
Der Luchs ist ein typischer Waldbewohner, schneller Kurzstreckenläufer und geschickter Kletterer mit ausgezeichnetem Seh- und Gehörsinn.
Luchse sind Einzelgänger. Wie alle Katzen verfügen auch Luchse über einen ausgeprägten Spieltrieb. Der Luchs ist eine EU-weit geschützte Art.

Volkhard Maier, Nationalpark Direktor betont: "Der Nationalpark Kalkalpen leistet mit der letzten großen Waldwildnis Österreichs einen wertvollen Beitrag zum Schutz von Arten, deren Lebensräume durch menschliche Aktivitäten verloren gegangen sind. Unter den Arten des Jahres 2022 hat der Luchs im Nationalpark Kalkalpen am stärksten profitiert und konnte mit sechs Individuen wieder Fuß fassen. Um überleben zu können, ist jedoch eine Verfünffachung der Population notwendig."

Tier des Jahres 2022: Eurasicher Luchs | Foto: Robert Hofrichter
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Die artenreiche Vielfalt unserer Natur Teil Zwei
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