Vor 100 Jahren:
Die ersten Weihnachten in Frieden

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BEZIRK. "Heiliger Abend 1914 ist der traurigste Tag meines bisherigen Lebens: nur Schmerzen, Hunger und Heimweh", schrieb der Pettenbacher Josef Aitzetmüller am 24. Dezember 1914 in sein Tagebuch, das heute im Schrift- und Heimatmuseum Bartlhaus aufbewahrt wird. Er war Soldat an der Ostfront und erlitt nur fünf Tage zuvor in Galizien einen Lungenschuss.

In ein paar Monaten wieder daheim
Als der erste Krieg ein halbes Jahr zuvor begonnen hatte, glaubten die Soldaten, dass sie Weihnachten 1914 als Sieger zu Hause feiern werden. So war es auch dem 23-jährigen Inzersdorfer Johann Rankl gegangen, dessen Tagebücher Johann Pühringer besitzt. Er schrieb 1915: "Schon in 14 Tagen ist Weihnachten. Das hätte ich mir nicht gedacht, dass ich in einem Jahr noch einmal zu Weihnachten beim Militär sein werde und noch immer Krieg ist. Da hoffte ich, um solche Zeit werde ich schon sicher zu Hause sein." Trotzdem durfte er sich freuen: Ihm wurde 1915 und 1916 Heimaturlaub gestattet und er konnte mit seinen Eltern und seiner "Rosl" Weihnachten feiern.

"Heimurlaub ist gestrichen"
Im letzten Kriegsjahr wurde den Soldaten die Heimreise kurz vor den Feiertagen ganz gestrichen. "Da gibt es nur eines, ich muss tachinieren", schrieb Josef Aitzetmüller daraufhin. Ihm kam dann aber eine bessere Idee: Er bot seinem Feldwebel an, Essen von zu Hause mitzubringen. - Der musste nicht zweimal überlegen und am 24. Dezember 1917 konnte Aitzetmüller schreiben: "Ich bin zuhause. Kein schöneres Geschenk hätte es für mich geben können." Er besuchte seine Verlobe, ging in die Mitternachtsmette und mit seiner Familie bei "silberhellem Mondschein und einer herrlichen Schneefahrbahn" nach Hause.

Armut & Ungewissheit
Doch obwohl die Soldaten und ihre Familien 1918 zum ersten Mal wieder in Frieden den Heiligen Abend feiern durften, war man weit entfernt von der Normalität der Vorkriegszeit. Armut, Hunger und Ungewissheit prägten die ersten Weihnachten in der gerade einmal sechs Wochen alten Republik Deutsch-Österreich. 

Fotos, Briefe & Tagebücher gesucht
Was der Erste Weltkrieg und die darauffolgenden Jahrzehnte für die Menschen in unserem Bezirk wirklich bedeutet haben, wird heute nur durch Original-Dokumente wie diese beiden Tagebücher etwas verständlicher. Johann Pühringer schreibt gerade an einer Chronik über die Volksschule Inzersdorf und ist daher auf der Suche nach weiteren alten Briefen, Fotos und Tagebüchern. Er bittet jeden, der solche geschichtlichen Zeugnisse zuhause hat, sich unter Tel.: 0650/8404239 zu melden.

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