"Die Hälfte kriegt ein Drittel"

Im Landes-Krankenhaus Kirchdorf sind 83 Prozent der 317 Pflegefach- und Pflegehilfskräfte weiblich. | Foto: gespag
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KIRCHDORF (wey). Am 8. März wird von Frauenorganisationen weltweit der internationale Frauentag begangen. Er entstand in der Zeit um den Ersten Weltkrieg im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen. Heute sind 40 Prozent der Einzelunternehmen im Bezirk in weiblicher Hand, fast die Hälfte aller neuen Unternehmen werden von Frauen gegründet. Im Bezirk gibt es darüber hinaus zahlreiche politische Spitzenfunktionärinnen, von den vier Bürgermeisterinnen bis zu Cornelia Pöttinger aus Nußbach, die als Nummer zwei der ÖVP in Oberösterreich für die EU-Wahl gelistet ist. Trotzdem kann selbst nach 100 Jahren von einer echten Chancengleichheit noch immer keine Rede sein. Das zeigt sich deutlich beim Blick auf die Löhne und Gehälter. Laut Aussendung der Arbeiterkammer OÖ hat nur etwas mehr als ein Drittel aller weiblichen Beschäftigten im Bezirk einen ganzjährigen Vollzeitjob. Obwohl in Oberösterreich knapp die Hälfte aller Beschäftigten weiblich ist, erhalten diese weniger als ein Drittel aller Löhne und Gehälter. Das durchschnittliche Jahreseinkommen der Kirchdorferinnen beträgt 19.839 Euro brutto (Österreichschnitt: 22.370 Euro, in OÖ 20.100 Euro). Sowohl der Anteil der Arbeitnehmerinnen als auch der Lohnanteil liegen in Kirchdorf unter dem Landesdurchschnitt. "Sehr viele Frauen arbeiten im klassischen Dienstleistungsbereich, also Handel und Gewerbe. Es gibt ein starkes Nord-Süd-Gefälle", so Hannes Stockhammer, Bezirksstellenleiter der Arbeiterkammer.
"Auffällig ist, dass immer mehr Frauen mit ganz wenig Geld auskommen müssen. Besonders betroffen sind Alleinerzieherinnen und Frauen ab 50 Jahren", so Ursula Forster, Leiterin der Frauenberatungsstelle "Berta" aus Kirchdorf. "Wir bemerken, dass gut qualifizierte Frauen, etwa Akademikerinnen, kaum adäquate Jobangebote im Bezirk vorfinden und sich in den Zentralraum verabschieden."
Dass es auch anders geht, beweist das Landeskrankenhaus Kirchdorf. Knapp 78 Prozent der 617 Mitarbeiter sind weiblich, allerdings längst nicht nur im frauendominierten Pflegebereich. "Auch in der Medizin und den medizinisch-technischen Berufen sind mehr als die Hälfte Frauen“, sagt die stellvertretende Pflegedirektorin Betina Straßer. Insgesamt haben 16 Frauen und 14 Männer eine Leitungsfunktion. "Gleiches Geld für gleiche Arbeit" ist selbstverständlich.

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