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Die Wandersaison startet im Bezirk Kirchdorf

Wegen freilaufenden Hunden könnten Wanderer mit ausgebüchsten Nutztieren konfrontiert werden.  | Foto: Aigner
  • Wegen freilaufenden Hunden könnten Wanderer mit ausgebüchsten Nutztieren konfrontiert werden.
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Die Wanderhochsaison beginnt im Bezirk Kirchdorf wieder. Zahlreiche Menschen, Einheimische sowie Touristen, stürmen die heimischen Almen.

BEZIRK KIRCHDORF. Mit dem Hochsommer breitet bei vielen Leuten die Wanderlust aus und Fluten an Menschen strömen auf die Almen im Bezirk Kirchdorf. Einerseits freut das die Almbauern, andererseits bringen diese Menschenmassen auch einige Probleme mit sich. Obmann der oö. Almbauern Johann Feßl aus Edlbach weist hin: "Wir haben einige Themen, die uns schon die letzten Jahre über intensiv beschäftigt haben."

Kein ausreichender Parkplatz

Der Parkplatz bei den heimischen Almen und Wanderwegen ist meistens begrenzt. Um die Fülle von Autos beherbergen zu können, reicht der Platz in neun von zehn Fällen nicht aus.

"Die Leute parken dann teilweise einfach mitten auf der Straße. Sie vergessen aber leider, dass hier oftmals im landwirtschaftlichen oder forstwirtschaftlichen Bereich gearbeitet wird", so Feßl.

Er nennt als Beispiel einen Fall bei der Bosruckhütte in Spital am Pyhrn, wo ein Holz-Lkw nicht an den parkenden Autos vorbeifahren konnte und einige Stunden warten musste, um seine Arbeit zu beenden und das Holz ins Tal transportieren zu können. "So etwas ist ärgerlich. Meistens können die Menschen gar nichts dafür, weil sie einfach nicht an diese Aspekte denken. Aber es ist enorm wichtig, auf genau so etwas zu achten!", appelliert Feßl. Die Wege müssten für ebendiese Personengruppen frei bleiben. Vor allem in den letzten Jahren sei das oftmals nicht mehr gegeben. "Lieber weiter gehen und den Sinn des Wanderns schätzen! Man sieht viel mehr von der Natur und muss ja nicht immer unbedingt bis zur allerletzten Möglichkeit mit dem Auto fahren. Um auf das Bosruckhütten-Beispiel zurückzukommen, verpasst man ja sonst den wunderschönen Weg durch die Dr. Vogelgesangs-Klamm." 

Hunde an die Leine

Feßl sieht es als Selbstverständlichkeit an, dass Hunde auf der Alm nur mit Leine unterwegs sind. "Wichtig wäre Wandertouren mit Hunden immer vorher zu planen. Man sollte seinen Hund auch einschätzen können: Wie brav ist er, hört er auf mich, et cetera. Das Hunde beim Wandern angeleint sein sollen, sollte eigentlich gar kein Thema mehr sein, das ist inzwischen selbstverständlich."

"Es ist selbstverständlich das Hunde beim Wandern angeleint sind."
Johann Feßl

Das Problem sei, dass sowohl die Nutztiere, als auch die Wildtiere ein großer Ablenkungsfaktor für die haarigen Begleiter sind. "Wir sind außerdem mit der Wolfsthematik konfrontiert. Wenn die Hunde also frei laufen und die Kühe unruhig werden, dann kann es schon mal passieren, dass diese ausbrechen. Ab und zu stürzen unsere Tiere dann über Felswände ab oder lassen sich nicht mehr von den Sennerinnen und Sennern betreuen. Wir wissen im Nachhinein nicht, ob das die Schuld eines Wolfes oder eines Hundes war." Zusätzlich würden außerdem die Wanderer mit ausbrechenden Kühen konfrontiert sein – das wollen die Almbäuerinnen und Almbauern natürlich vermeiden. 

Auch der Hundekot auf den Almwiesen sei ein ständiges Thema. "Grundsätzlich muss ich ein Lob aussprechen, denn für die Menge an Wanderbegeisterten, die unterwegs ist, vermüllen unsere Almen sehr wenig bis gar nicht. Doch genauso wie man seinen Müll mitnimmt, wäre es auch wünschenswert, wenn der Hundekot wieder eingepackt und ins Tal transportiert werden würde", appelliert Feßl. Bei den Wanderparkplätzen würden sich, laut Feßl, oftmals sogenannte "Dog Stations" befinden, wo man ein Sackerl fürs Gackerl findet und meistens auch einen Mülleimer dazu. 

Regionalität wertschätzen

Feßl ist es außerdem ein Anliegen, dass die Besucherinnen und Besucher bei den bewirtschafteten Hütten nach heimischen Produkten nachfragen.

"Die Nachfrage bestimmt in diesem Fall das Angebot. Wenn die Gäste regionale Lebensmittel wünschen, dann werden sie diese auch bekommen."
Johann Feßl

Laut dem Almbauernobmann, wären einige Hüttenwirte schon auf regionale Produkte umgestiegen. Das sei nicht nur für die Bäuerinnen und Bauern positiv, auch für das Klima täte man damit etwas Gutes. "Wir haben die besten Produkte bei uns und es wird keiner unzufrieden die Hütte verlassen! Am besten ist nachzufragen, woher die Speisen und Getränke kommen, um die regionale Produktvielfalt auch auf unseren Almen zu verankern!"

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