Findlings-Baby-Boom bei Linzer Greifvögelstation

Die Greifvogel- und Eulenschutzstation OAW in Ebelsberg bei Linz hat in den letzten zwei Wochen fast täglich mit aufgefundene Nestlinge wie Raufußkauz, Waldohreule und Waldkauz zu tun. „Es ist heuer ein Mäusejahr, daher gibt es besonders viel Nachwuchs“, so der Linzer Reinhard Osterkorn von der Schutzstation. Während unseres Besuches ruft eine besorgte Frau an, die einen jungen Vogel beobachtet hat. Reinhard Osterkorn klärt kurz ab und rät der Anruferin, dem Tier Zeit zu geben wegzufliegen, es ist kräftig genug. „Man muss nicht alles einsammeln, Aufklärung ist wichtig“, sagt er.

ÖBF-Mitarbeiter retteten Raufußkauze
Mitarbeiter der Österreichischen Bundesforste haben in Großreifling drei Raufußkauze gerettet. Reinhard Osterkorn machte am 1. Mai einen Ausflug dorthin, um die Jungen zu holen und artgerecht aufzuziehen. Sie werden nun in Ebelsberg großgezogen, jetzt sind sie schon im Gehege mit ihrem Ziehvater, einem erwachsenen Raufußkauz.

Eine Waldohreule, etwa drei Wochen alt, wiegt 13 dag. Sie ist sehr wach und neugierig. Reinhard Osterkorn setzt einen Waldkauz dazu, der Unterschied zwischen den beiden ist groß. Nicht nur dass der Kauz etwa zwei Wochen älter und daher auch größer ist, er hat dunkle Augen und als Höhlenbrüter das Bedürfnis, flach zu liegen und sich ganz ruhig zu verhalten.

Bei Fragen kann man sich an Reinhard Osterkorn von OAW wenden, Telefon 0676 549 62 31. „Bei Findlingen ist oft jede Stunde wichtig. Je früher sie zu uns kommen, desto eher ist die Chance, dass sie überleben“, so der Vogelkenner. Die Nestlinge bleiben etwa acht bis zwölf Wochen auf der OAW-Station, bevor sie an ihrem Fundort wieder ausgewildert werden, “ je nachdem ob ich weiß, ob noch Jungvögel dort sind und sie gefüttert werden“, so Osterkorn. In der Bettelflugphase versuchen die Jungen selbst, Futter zu holen. Wenn ihnen das nicht gelingt, werden sie von den Alten versorgt.

Bei Auffinden eines Nestlings Fragen an Reinhard Osterkorn von OAW: 0676 549 62 31