BezirksRundSchau Christkind
"Der Schock war groß"
- Afta Türünc mit ihrer Mutter Beyza (27).
- Foto: Staudinger
- hochgeladen von Franz Staudinger
MeinBezirk Kirchdorf unterstützt heuer mit der Aktion Christkind die kleine Afra Türünc (1,5 Jahre) aus Kremsmünster.
KREMSMÜNSTER. Beyza Türünc lebt schon seit ihrer Geburt in Österreich. Ihr Sohn Bars ist 2,5 Jahre alt. Als die 27-Jährige mit Zwillingen schwanger wurde, schien das Familienglück perfekt. Doch dann kam alles anders: Bei einem Organscreening in der 25. Schwangerschaftswoche stellten die Ärzte fest, dass eines der beiden Mädchen wohl mit einer schweren Beeinträchtigung zur Welt kommen wird. "Der Schock war natürlich groß", erzählt Beyza. "Die Ärzte boten die Möglichkeit an, meine Tochter bereits im Mutterleib zu operieren. Allerdings wäre das mit einem hohen Risiko verbunden gewesen. Noch dazu hätte es sich um den weltweit ersten Eingriff dieser Art bei Zwillingen gehandelt. Deshalb entschieden mein Mann und ich uns dagegen."
"Erspartes ist aufgebraucht"
Am 26. April 2023 wurden die eineiigen Zwillinge per Kaiserschnitt geboren. "Nach der Diagnose der Ärzte war das eigentlich ein Wunder", sagt Beyza. Sie und ihr Mann nahmen das Schicksal an. Afra kam mit Spina bifida – einer Fehlbildung der Wirbelsäule und des Rückenmarks – auf die Welt und ist seit der Geburt vom Brustkorb abwärts teilweise gelähmt. Beyza kümmert sich liebevoll um ihre Tochter, die bereits zehn Operationen über sich ergehen lassen musste. In ihrem kurzen Leben hat die Eineinhalbjährige bereits viel Zeit im Krankenhaus verbracht. Zahlreiche Therapien sind notwendig, um die Entwicklung der kleinen Kremsmünsterin zu fördern und voranzutreiben.
"Es ist ein langer Weg", erklärt Beyza, "aber mein kleiner Sonnenschein macht unglaubliche Fortschritte. Ich sehe das jeden Tag. Auch wenn viele Ärzte skeptisch sind, glaube ich fest daran, dass es möglich ist, ihr ein Leben ohne Rollstuhl zu ermöglichen. Leider sind die Therapien sehr kostspielig, die Hilfsmittel teuer. Unser gesamtes Erspartes ist aufgebraucht. Wir wissen, dass es keine Heilung gibt, aber mein Traum ist, dass unsere Kleine irgendwann ein halbwegs normales Leben führen kann."
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