Stift Kremsmünster
Gedanken zum 1. Advent von Abt Ambros Ebhart
Gedanken von Abt Ambros Ebhart aus dem Stift Kremsmünster zum ersten Advent:
Advent – eine verheißungsvolle und stimmungsvolle Zeit. Adventskranz, Adventskalender, Kerzen, Gebäck, Lichterketten, traute Lieder, Stille, Besinnlichkeit, Gemütlichkeit.
Advent – vieles klingt in uns an, wenn wir dieses Wort hören: Erwartung, Hoffnung, Vorfreude auf das, was kommen wird. Eine besondere Zeit, die uns einlädt, innezuhalten, still zu werden, auf die Stimme des Herzens zu hören.
Advent – Ankündigung der Geburt Jesu Christi, der durch sein Kommen die Welt erlöst, auch in scheinbar so trostlosen Zeiten wie jetzt.
Advent – Die Einsamkeit, das Dunkel der langen Nächte in diesen Wochen, lässt uns spüren oder erahnen, wie viel Dunkles, Unerlöstes es in dieser Welt und vielleicht auch in unserem eigenen Leben gibt. Durch Jesus Christus kommt Licht in dieses Dunkel. Das ist wieder die einfache Zusage dieser Adventszeit.
Im Evangelium vom 1. Adventsonntag hören wir die eindringliche Mahnung aus dem Mund Jesu: „Seht euch vor, und bleibt wach!“, „Seid wachsam!“ – gleich viermal betont Jesus diese Wachsamkeit. Er lädt uns ein JETZT – Hier und Heute wachsam zu sein – um IHM zu begegnen.
Advent, das ist nicht nur die besinnliche Rückschau auf die Ankunft des Messias vor über 2.000 Jahren. Advent ruft uns in Erinnerung, dass wir auch heute das Kommen des Herrn erwarten dürfen. Achtsamkeit im Blick auf sein Kommen in unserem alltäglichen Leben und mit offenen Ohren und Augen darauf achten, wo uns Gott heute begegnen will. Dort, wo Menschen einander beistehen, helfen und wertschätzend miteinander umgehen. Dort, wo sie einander Gott im Gebet anvertrauen. Dort, wo Gerechtigkeit, Friede und Bewahrung der Schöpfung gelebt wird – dort ist Advent – das Kommen des Herrn. Unsere ganze Wachsamkeit, unsere Achtsamkeit des Herzens, unsere adventliche Erwartung muss sich darauf richten, dass Gott auch heute in unserer Welt ankommen will.
Eine gesegnete Adventzeit!
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