Frauen.Leben.Almtal
Gemeindeübergreifendes Modellprojekt startet
Die fünf Gemeinden Pettenbach, Grünau, St. Konrad, Scharnstein und Steinbach am Ziehberg gehen bei der Beteiligung von Frauen in der Region österreichweit neue Wege.
PETTENBACH, STEINBACH/ZIEHBERG. Erstmals wird im überparteilichen Modellprojekt „Frauen.Leben.Almtal“ ein gemeindeübergreifender Frauenrat einberufen. Dieser befasst sich mit einem vor allem für Landgemeinden spannenden Thema: Was brauchen Frauen, um in der Region zu bleiben bzw. (nach der Ausbildung) wieder zurückzukehren und hier gern zu leben? Denn die Statistik belegt: vor allem Frauen kehren dem ländlichen Raum stärker den Rücken zu als Männer. Sie wandern nach der Ausbildung öfter ab oder erleben die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Leben am Land als große Herausforderung.
Entwickelt und begleitet wird das aus der Agenda 21 entstandene Themennetzwerk „Frauen.Leben.Almtal" durch die SPES Zukunftsakademie. „Frauen wissen sehr genau, was es für die Weiterentwicklung ihrer Region braucht. Sie drängen sich in politischen Prozessen aber nicht nach vorne, sie brauchen neue, geschützte Räume und Ermutigung, um sich einzubringen!“ weiß Projektentwicklerin Sabine Wurzenberger, die kommunale und regionale Beteiligungsprozesse begleitet, um die Notwendigkeit Frauen gezielt einzuladen. Das Projekt „Frauen.Leben.Almtal“ bietet diesen Raum für Austausch und Vernetzung und stärkt Frauen dabei, ihr Lebensumfeld aktiv mitzugestalten.
Warum die fünf Almtalgemeinden sich zu diesem Modellprojekt entschieden haben, liegt für Leo Bimminger, Bürgermeister von Pettenbach, auf der Hand: „Mehr Frauen als Männer schließen jedes Jahr ihre Ausbildungen ab. Aus den ländlichen Regionen wandern infolge vermehrt junge Frauen in die Städte ab, um dort Arbeit zu finden. Wir wollen wissen, wie es Frauen im Almtal geht. Was brauchen z.B. junge Frauen, um sich hier eine Zukunft zu sehen? Wo können wir ansetzen, um das Frauen.Leben in der Region zu gestalten? So können wir dann auch gezielt unterstützen."
Erster Almtaler Frauenrat
Der 1. Almtaler Frauenrat trifft sich am 17. und 18. Mai im Gemeindeamt Pettenbach. Außergewöhnlich ist allerdings, wer daran teilnehmen kann: In jeder der fünf Gemeinden werden 40 Frauen verschiedenster Altersgruppen per Zufallsprinzip ausgewählt und erhalten eine persönliche Einladung. Den 1. Almtaler Frauenrat bilden dann die 15 bis maximal 20 Frauen. Jede Gemeinde kann bis zu vier Frauen entsenden. Politische Vertreterinnen sind ausgeschlossen, um die Überparteilichkeit sicherzustellen.
Präsentation am 27. Mai
Die Ergebnisse des 1. Almtaler Frauenrates werden bei einem Präsentationscafé am 27. Mai 2019, um 19 Uhr, im Gasthaus Silbermair in St. Konrad öffentlich präsentiert. Hierzu sind alle Männer und Frauen der Region herzlich eingeladen. Gemeinsam mit den politischen Verantwortungsträgern werden anschließend die nächsten Schritte zur Umsetzung der Ideen überlegt.
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