Ab 15. Mai
Gottesdienste mit Abstand feiern
Zehn Quadratmeter Fläche pro Person, zwei Meter Abstand & Mund-Nasen-Schutz in der Kirche. Ab 15. Mai sind die Kirchen für Gläubige wieder geöffnet
BEZIRK (sta). Wer ab 15. Mai in die Kirche geht, wird mit einigen Neuerungen und Maßnahmen konfrontiert. Die Sicherheit der Gläubigen steht an oberster Stelle. Das Beten und Singen soll auf ein Minimum reduziert werden.
Froh, dass wieder Gottesdienste mit mehr Menschen möglich sind, ist auch Abt Ambros vom Stift Kremsmünster. Er sagt: "Es wird nicht einfach, aber unsere Stiftskirche ist groß genug, um die Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Trotz der Einschränkungen haben 140 Gläubige Platz. Viele Menschen warten schon darauf und haben Sehnsucht – auch wenn sich wohl mancher erst daran gewöhnen muss, mit Mund- und Nasenschutz zur Kommunion zu gehen."
Das Oberhaupt des Benediktinerstiftes zur Corona-Krise: "Ich glaube schon, dass es für manchen ein Denkanstoß war, auch was den Glauben betrifft. Leider neigt der Mensch schnell zur Vergesslichkeit und verfällt in alte Muster."
Abt Nikolaus vom Zisterzienserstift Schlierbach dazu: "Die Bestimmungen der Bischofskonferenz sind eine Herausforderung, manches sonst so Gewohnte muss neu gedacht und geordnet werden. Ein erster, nicht einfacher, aber wichtiger Schritt in Richtung eines wieder einmal 'normal' werdenden kirchlichen Lebens. Wir freuen uns auf die Feiern. Am Herzen liegt mir, dass die Menschen sich wieder eingeladen fühlen, zu den Gottesdiensten zu kommen und spüren, wie schön es ist, zusammen zu feiern.
Sehnsucht nach Messen ist groß
Pater Aloisius, Pfarrer in Steinbach/Ziehberg und Heiligenkreuz in Micheldorf erwartet keinen großen Ansturm. "Natürlich bin ich froh, dass Gottesdienste wieder in der Kirche möglich sind. Ich rechne aber nicht mit einem allzu starkem Besuch. Einerseits haben sich die Menschen an Fernsehmessen gewöhnt, andererseits hat der eine oder andere Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus. Wir sind aber bereit und werden gemeinsam mit Helfern des Pfarrgemeinderates die Maßnahmen umsetzen und die Menschen in der Kirche einweisen."
Großen Anklang fanden in den vergangenen Wochen die Live-Übertragungen von Pater Aloisius über Facebook. "Es waren teilweise mehrere hundert Menschen mit dabei – auch welche, die normalerweise selten in der Kirche zu sehen sind."
Mit gemischten Gefühlen sieht Bernadette Hackl, Pastoralassistentin für Kirchdorf, der Öffnung der Kirchen entgegen. "Die Sehnsucht nach der Messe und nach der Kirchengemeinschaft ist bei vielen Menschen groß – auch bei mir. Allerdings sind die Einschränkungen enorm. Vieles davon erschwert die persönliche, intensive Mitfeier. Inwiefern diese Form dem Sinn und Gehalt einer Eucharistie-Feier entspricht, ist theologisch zu hinterfragen. Mich persönlich spricht eine einfache Andacht im kleinen Kreis in diesen Tagen mehr an, als ein Gottesdienst bei dem das oberste Prinzip die Distanz ist."
Mehr zu Beschränkungen und Regeln in der Kirche finden Sie HIER
Evangelische Gottesdienste
virenfrei im Livestream
Die Evangelischen Kirchen in Kirchdorf und Windischgarsten beschreiten kreative Wege, um trotz Coronakrise in Verbindung zu bleiben, Gemeinschaft zu leben und Gottesdienste sowie andere Veranstaltungen in neuem Design anzubieten. "Der Gemeinschaft mit Gott sind keine Grenzen gesetzt. Besondere Umstände erfordern kreative Lösungen“, sagt Markus Weikl, Kurator der Evangelischen Gemeinde in Kirchdorf. „Nachdem unser Kirchengebäude wegen der derzeitigen gesetzlichen Bestimmungen zu klein für die erwartete Menge an Gottesdienstbesuchern ist, bleiben wir innovativ und schöpfen Möglichkeiten aus, an die vor wenigen Wochen noch keiner gedacht hätte. Ob digital, oder in anderen Räumlichkeiten, ob im Radio, über Zoom oder im Livestream – der Gemeinschaft untereinander und der Gemeinschaft mit Gott sind keine Grenzen gesetzt." Mehr dazu finden Sie unter: evang-kirchdorf.at und evang-windischgarsten.at
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